Wer
wollte schon mit dem Ende der Decke schlafen, mit dem sich schon die Füße
unterhielten? Und vielleicht deshalb.
Und er stand auf. Einfach so. Indem er erst den
einen, dann den anderen Fuß Bekanntschaft schließen ließ mit der Angewohnheit
dort den Halt zu finden, wo es lohnte sie aufzusetzen. Und vielleicht streckte
er sich dabei. Und vielleicht gähnte er sich einen Traum aus dem Halbrund der
noch neu und nieder Blicke.
Dosen. Öl- und Terpentingeruch. Grober Grund und
Ecken. An Wänden aufgehängte Gelegenheiten. Fahrradreifen, Warndreieck, loses
Werkzeug. Unnützes, das man bevorratete. Davor gegebenes Versprechen einer
Unordentlichkeit. Und J. stand. Vor dem Boden, der sein Bett war und der Decke,
fleckigen Decke. Stand J. nun auf dem Boden, der sein Bett war. Zur Ruhe
gegebenes Kissen und aus den Gähnentränen Unnützes, das man bevorratete.
Schräg, vor der Kopfwand ausgediente Autoreifen, in der Mitte dieses
rechteckigen Raumes, grober Grund, fleckiger Boden.
Und vielleicht war es einfach so. Und vielleicht war
es einfacher, durch die Kopfwand zu brechen. Und vielleicht fehlte es an Licht,
die Größe zu ermessen, wie man sie bedeckt hielt, um zum Nutzen Licht zu
brechen, so daß J. sich wunderte, daß er stand, daß Öliges an den Füßen klebte,
daß die Decke mit dem Etikett zum Kopfe zeigte, daß der Raum sich nicht bitten
ließ, bewahrt davor zu bleiben, Unnützes wieder herzuzeigen. Und Licht fiel nur
von der einen Seite ein. Nachdem nun auch J.s Augen aufgestanden waren.
Und vielleicht war es zu viel Licht auf einmal. In
fleckiger Dunkelheit. Aber reichte aus, um einen Ausweg zu finden. Und J.
brachte seine Füße in Bewegung, aber Unnützes bevorrateten, indem er erst den
einen, dann den anderen Fuß Bekanntschaft schließen ließ mit den Begebenheiten,
verlernt zu haben, wozu sie ihm gegeben. Und J. fiel. Auf den Boden. Schlug mit
dem Gesichte auf, blutete. Und spuckte fleckigen Staub. Taubes Fühlen von den
Händen. Kein dumpfer Schmerz von diesen, kein Pochen in den Flächen, keines in
den Pulsadern. Und vielleicht war es einfacher, durch den Boden zu brechen. Und
vielleicht fehlte nun die Decke, fleckige Decke, um sich im Neu und Nieder zu
betten. Und J. stand auf.
Einfach so. Indem er erst den einen, dann den
anderen Fuß Bekanntschaft schließen ließ mit der Angewohnheit dort den Halt zu
finden, wo es lohnte sie aufzusetzen. Und vielleicht spuckte er einen Zahn aus,
der ihm abgebrochen. Und vielleicht rieb er den Ellbogen, fleckigen Ellbogen,
der gebrochen sein mußte. Und vielleicht fehlte es an Licht, zu erkennen, was
J. am fleckigen Leibe trug. Aber Wärme, viel Wärme war zugegen. Und J. stand.
In weißer Unterhose. Im Fallen ihrer Spuren erlegen. Und vielleicht war zu viel
Licht zugegen. Und J. setzte seine Füße wieder in Bewegung.
Und vielleicht schmerzten sie. Und vielleicht waren
auch sie gebrochen. Und vielleicht fehlte auch dort das Pochen. Und vielleicht
war es einfacher, durch die Seite zu brechen. Wo Scheinbares die Wände
schmückte, Werkzeuge, Warndreieck, Dosen, Pinsel, Nutzloses, das vergessen wurde,
aber erinnerte, an den Nutzen, den all diese Dinge mal erbrachten. Und
vielleicht war es einfacher, sich entlang der Seitenwand abzustützen. Und
vielleicht streckte J. seinen Arm dort hinaus. Und vielleicht griff er. Und
vielleicht rumpelte dadurch Bevorratetes zu Boden. Und J. fiel.
Träume, nichts gegen Träume gegen das eigene
Erwachen, um zu erkennen, daß sich neu und nieder in die Wunden schmückten. Daß
so viele Schmerzen keine. Schlug mit der Stirn auf, blutete. Das Kinn knackte
nach den Begehrlichkeiten, seinen Mund aufzusperren und all den Schmerz
herauszuschreien, doch entsagte wegen der Vergänglichkeit eigener Worte, die
man nicht teilte, mit dem Raum nur, fleckigen Raum, nicht teilte. Und J. stand
auf. Und J. stand vor dem Eingang. Und wäre J. tausendmal hingefallen, so wäre
er tausendundeinmal aufgestanden. Und vielleicht war kaum Licht vonnöten, um
auf das Tor zu deuten, nach dessen Knauf, der an kurzem Strick baumelte, J. nun
griff. Ging das Tor nach oben auf, glitt unter die Decke und stand vor einem
Berg aus Autoreifen.
Und vielleicht war es einfacher, durch die Decke zu
brechen. Und vielleicht war es einfacher, die Garage kleinzubrechen. Und war es
vielleicht einfacher, aufzubrechen, war es schwerer, liegenzubleiben. Stand J.
vor dem Berg aus Autoreifen, die diese Garage vor dem Zwecke bewahrten,
Unnützgewordenes einzulagern. Und J. kroch durch die Reifen. Einfach so. Indem
er sich in Bewegung brachte, mit dem Gedanken. Und vielleicht war zu viel Hitze
zugegen. Sand und Staub, Himmel, fleckiger Himmel, kein Ort für Vorboten eines
Sturmes. Und vielleicht war ein Schrottplatz gegeben. In der Wüste. Lagen
Autoleichen gestapelt zu Unnützem bewahrt vor den Gelegenheiten, sich an all
die Fahrten zu erinnern, die sie hierher brachten am Ende.
Und J. stand. Und J.s Körper, fleckiger Körper war
zerschunden. Und viel Licht brauchte es nicht, zu erkennen, was ihm angetan.
Doch fehlte das Pochen. Vielleicht in der Schläfe. Vielleicht in der
Halsschlagader. Vielleicht in der Bauchschlagader. Vielleicht in der
Beinschlagader. Vielleicht in der Pulsschlagader. Und brauchte es nicht, um zu
stehen. Zu gehen. Zu sehen. Und J. stand. Einfach so. Indem er seine Füße
Bekanntschaft schließen ließ mit dem Grund, fleckigen Grund, der ihn trug, und
fiele er wieder, aufhob. Einfach so.
Und vielleicht sah er sich so hängen. Am Eingang
aufgehängte Gelegenheiten. Ein Pfeiler, senkrecht, Glühbirnen ohne Faden, um
sie zum Brennen zu bringen. Automobileparts.
Stand J. vor dem Geschriebenen. Schlagschattenumspielte Buchstaben. Waagerecht:
Sales and Repairs. Nazareth, Nevada. Schrottplatzkreuz. Von
Zaun umgeben, daran Dutzende blitzende Autofelgenchromkappen. Danieder J.s
Kleider. Blut, und Spucke, und Spuren der Bestrafung. Stand J. davor. Und
vielleicht hing er daran. Von Banditen ausgeraubt. Oder war er Drogendealer.
Von seinen Geschäften hintergangen. Oder war jemand mit einer Autopanne. Oder
wie es dazu kam. An einem Kreuz zu hängen. Einfach so. Die Hände mit
Stacheldraht durchbohrt, die Füße ebenso. Die Strahlen einer Reklame der
Freiheitsstatue von New York als
Krone. Ohren, Nase und Gemächt abgeschnitten. Messerstiche.
Und J. stand vor sich. Und vielleicht brauchte es
nicht viel, sich zu erkennen. War unnützes Pochen nicht vonnöten. Setzte einen
Fuß vor den anderen. Und umging die Wüste einfach so.
Sonne, Mond und Sterne im Neu und Nieder eines Tages
am Himmel.
Und brach Bahn mit dem Gedanken, während sie die
Bögen spannten, die Zwie dieser Welt zu bannen.
*