"Hallo" ist das Pfandleihhaus des "Aufwiedersehn"...



Miniaturen des Absurden

Betrete mit der Miene der Abfälligkeit und erhalte Einlaß

Vom Jardin du Luxembourg zum Panthéon brauchte es schon mehr als platonisches Innehalten, um sich Gehör für Gesehenes zu verschaffen. Da...

Sonntag, 29. November 2015

Breaksnack at Tiffany's



[not seen]

Her moment in the rain.




That, that just was the moment, her moment, she decided:

Her High School highness,

Her merits marriage.

Her moment in the silence,

Her moments in the strain

Her drain-pipe dreams

Went down with all A's in the rain

Her High School highness,

Her merits marriage,

Her moment in the silence,

Her spectre in the strain,

Lighter and remains,

What if, met her just the Writer

Within

Lighter

Meekly

Gnawing the coulds

Lunge at her

Poise

That, that just was the moment, her moment, she decided:


"We're after the same.

Rainbow's End.

Waitin' on the bend."



Cope.

S.a.e.

(in a self-addressed envelope)







*






Donnerstag, 22. Oktober 2015

Das andere Wunder


Und war es auch nur bequem zu glauben, daß er nur für einen selbst da war, so stand er jetzt vor ihnen, hier, auf dem Marktplatz in Kappadokien, auf einer umgedrehten Kiste, und pries mit schmeichelndem Überbiß jene Salben an, die Wunder versprachen. Und waren in diesen Zeiten Wunder vonnöten. Brauchte man Wunder für alle Gegebenheiten. Für all jene Dinge, die einem so auf dem Wege zwischen Felde und Flur begegneten, und war es nicht unwichtig, daß alles vage blieb. Das Gesagte und das Geschriebene, das auf den Flugblättern, die er vor seiner Ankunft verteilen ließ. Und nahm man sie mit faltigen Händen entgegen, mit Flecken, und schmutzig, und gerne, und strich das Blatt, das man ergatterte, sorgfältig glatt und faltete es in der Mitte, aus Angst, die Worte könnten auf dem Wege zum Marktplatz doch noch heraus purzeln, und somit all die Wunder.

Und waren es die Salben. In kleinen Fläschchen, waren sie eher flüssig. Und waren es die Gebrechen, waren sie eher knörpelnd. Und waren es die vagen Worte, versprach er ihnen Samtenes. Und nahm zum Schreck die Flasche hoch, die mit dem anderen, Bekannten, die alle kannten, an sich. Die Salbe, die ein anderer zuvor schon als Wunder verkaufte, mit anderem Namen, mit anderem Etikett, mit anderem Aufschrieb, und öffnete sie, und verzog die Miene, stank sie, und rieb sich den Unterarm damit ein und wartete. Und vage. Dann. Schrie. Ah, wie der Arm schmerzte! Und hielt ihn hoch. Rot! Leuchtend rotverbrannte Haut des Unterarms. Kein Wunder. Und war es immer gut, das Wunder des anderen in Frage zu stellen, vor aller Augen, auf einer Kiste schreiend, vor Schmerz, schmeichelnd, aber über die andere Salbe schreiend, über das andere Wunder, in Kappadokien, und in den Dörfern noch, die kamen, die Dörfer, die er schon mit Geld verließ, und warf die Flasche des anderen zu Boden, vor die Füße, mit dem Bekannten, zersplitterte! Nahm sein eigenes Wunder aus seinem eigenen Fläschchen, noch mit Schmerzen, und rieb, und salbte seinen verbrannten Arm mit eigener Salbe, und rieb, und verteilte, und siehe da! Der Arm wieder heile! Winkte mit dem anderen die Leute heran, näher, sie schauten, wählerisch, und staunten, dann nickend, und zeigte es allen, die es sehen wollten. Heute, hier. Und wollten es alle sehen, dieses Wunder. Standen sie alle an, vor diesem heilen Arm, dann. Schob er sie mit seinem verlächeltem Gesicht zur Seite, dort zu seiner Gehilfin, zum Tischchen mit all den Fläschchen, in Päckchen, zu all den Wundern heute. Und alle Wunder, blieb das nicht das einzig Vage an diesem Tage, verkauften sich noch ins nächste Vage.

Und auch wenn man ihn aus all den Dörfern verbannte, mit Fußtritten, die er mit seinen Fläschchen schon bereiste, mit verbrannten Unterarmen, so gab es immer diese Gebrechen, knörpelnd, umgedrehte Kisten, das Bekannte und das Vage, sein Lächeln, und die Frage:

Wie er seinen Arm immer wieder heile machen konnte.


Die Antwort, nicht mal der Gesalbte, wußte nur die Salbe.














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