Anreise
Und so kam es, daß es schon beim Grenzeintritt
Probleme gab.
Nicht mit dem Diplomatenpaß, mit dem war alles in Ordnung, der hatte in jedem Land Gültigkeit – nur in der Antarktis hatten die Pinguine etwas auszusetzen, man verstand sie nur undeutlich, sprach ich zwar Fischuheli, Vögelisch aber nicht, und daher wird mir es für immer ein Rätsel bleiben, woran denn nun diese Reise scheiterte – mit dem Schlagbaum. Nein, so wurde mir angedeutet, mit dem nun auch wieder nicht. Mit dem Schlagbaumwärter. Nein, so wurde mir zu verstehen gegeben, mit dem nun auch wieder nicht. Mit dem Schlagbaumwärterhäuschen in dem der Schlagbaumwärter nun gefangen war, weil mein Dicker Otto die Tür blockierte und andere Grenzbeamte des Großherzugtums Liliput schon mit dem Messen begannen, ob der nun dadurch schon die Grenze überschritten hatte, als ich ihn vor das Schlagbaumwärterhäuschen setzte und pro forma doch noch nicht offiziell eingereist war. Weil der Schlagbaumwärter ja nicht aus seinem Häuschen herauskommen und in meinem Diplomatenpaß einen Einreisevermerk stempeln konnte.
Nicht mit dem Diplomatenpaß, mit dem war alles in Ordnung, der hatte in jedem Land Gültigkeit – nur in der Antarktis hatten die Pinguine etwas auszusetzen, man verstand sie nur undeutlich, sprach ich zwar Fischuheli, Vögelisch aber nicht, und daher wird mir es für immer ein Rätsel bleiben, woran denn nun diese Reise scheiterte – mit dem Schlagbaum. Nein, so wurde mir angedeutet, mit dem nun auch wieder nicht. Mit dem Schlagbaumwärter. Nein, so wurde mir zu verstehen gegeben, mit dem nun auch wieder nicht. Mit dem Schlagbaumwärterhäuschen in dem der Schlagbaumwärter nun gefangen war, weil mein Dicker Otto die Tür blockierte und andere Grenzbeamte des Großherzugtums Liliput schon mit dem Messen begannen, ob der nun dadurch schon die Grenze überschritten hatte, als ich ihn vor das Schlagbaumwärterhäuschen setzte und pro forma doch noch nicht offiziell eingereist war. Weil der Schlagbaumwärter ja nicht aus seinem Häuschen herauskommen und in meinem Diplomatenpaß einen Einreisevermerk stempeln konnte.
Ob schon eine Grenzüberschreitung vorlag, ich also
erst des Landes verwiesen werden müsse –
persona non grata –, bevor ich dann ordnungsgemäß einen
Wiedereinreiseantrag stellen könne – den
Fuß müsste ich dann kostenpflichtig zurücksetzen –, oder ob eine
Ausnahmeregelung greife, weil, wegen dem Nagel und so. Man rief Verstärkung
herbei – der Zollhauptmann wurde aus
seiner Mittagspause gerissen, sein Serviettentuch steckte noch im Kragen, das
Laufen befahl die Richtung, in die es wehte, Tomatensuppenflecken – und
besorgte auf die Schnelle Maßbänder mit lautem Befehlen, um den Umfang der
vermeintlichen Grenzverletzung nicht nur im Umfang, sondern auch in Zentimetern
ausdrücken zu können. Man war sich uneins, ob der Fußnagel schon zum belebten
Teil des Dicken Ottos gehörte oder
als zum Reisegepäck zählendes Utensil, das keiner Einreisestempelung benötigte.
So als stellte man seine Koffer auf die Grenzlinie, vor Einreise, und die
gehörten ja nicht zur persona grata,
die also die Einreise folgenreich und so erfolgreich tätigte, sondern zur
Person, die noch einzureisen wünschte. Und Koffer brauchten sowieso keine
Papiere.
Ich bot der Einfachheit an, den Fuß von selbst
zurückzusetzen, doch das erzeugte zu meiner Verwunderung nur noch mehr
Verwirrung in den schon rotangelaufenen Gesichtern der Paßkontrolle.
Schließlich sei man ein souveräner Staat, und von einem Dahergelaufenen, und
sei es noch ein RIESE, lasse man sich die Vorschriften nun schon mal gar nicht
diktieren, die schon immer galten und schon immer funktionierten. Und nur bei
einem RIESEN wie mir jetzt Probleme machten. Und gaben mir indirekt zu
verstehen, daß meine Größe daran schuld sei. Bei mir zuhause, da, wo ich
herkomme, sind alle so groß, dachte ich. Und gab ihnen indirekt zu verstehen,
daß ihre Kleinlichkeit – ob Dicker Otto
nun, oder Zehennagel – daran schuld sei, daß nun Probleme auftauchten. Ich
überlegte kurz, ob ich sie einfach niedertrampeln sollte, kramte aber meine
Gelassenheit aus dem Kulturbeutel, den ich immer am Körper bei mir trug, fand
darin zufällig eine Nagelpfeile, holte sie hervor, bückte mich und kürzte den
Zehennagel vor verdutzter Paßkontrolle auf das gewünschte Maß hinter die
Grenzlinie. Was ich nicht wußte: die Nagelreste sollten mir noch bei der
Zollkontrolle Probleme bereiten. Diplomatenpaß hin oder her. Ob ich sie
hineinschmuggeln wollte. Und wie man sie deklarieren sollte. Andere Länder,
andere Vorschriften. Die Probleme eines RIESEN mit den Zwergstaaten. Ich kramte
meine Gelassenheit heraus. Und kramte.
*
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