"Hallo" ist das Pfandleihhaus des "Aufwiedersehn"...



Miniaturen des Absurden

Betrete mit der Miene der Abfälligkeit und erhalte Einlaß

Vom Jardin du Luxembourg zum Panthéon brauchte es schon mehr als platonisches Innehalten, um sich Gehör für Gesehenes zu verschaffen. Da...

Samstag, 16. August 2014

Rauchkringel in der Schwebe


Wir hatten den Dreier unseres Lebens. Und für die Dauer einer Zigarette täuschte sie einen Orgasmus vor. Bezahlt für eine Schachtel.

Wir hatten diese Stille nicht erwartet. In den Aschenbechern unserer Jugend glimmte noch ein Funken auf. Reichte der Rauch für Tränen in unseren Augen.

Wir hatten uns gebettet. Und atmeten uns in aller Ruhe aus. Lagen wir so nun da. Wie drei Kippen auf dem Boden. Jeder wie er war.

Wir hatten ausgehaucht. Und lagen so nur da. Drei Erschöpfte. Ein W, wir zwei, die Frau in der Mitte. Aufgelöst. Ohne uns zu berühren.

Wir hatten. Jeder für sich nun die Regungslosigkeit als Kissen. Einen Arm vielleicht, die Frau das eine Bein angewinkelt, suchte Halt beim ausgestreckten, einen Ellbogen vielleicht beim dritten als Stütze.

Und lagen so nun da. Und mieden unsere Blicke. Im Dämmerlicht. Unsere Augen in leichter Leere wie Heftzwecke an der Decke. Waren wir in eigener Schwere.

Wir hatten nicht. Floß der Frau aus beiden Poren nun ihre Sorge. Sie ließ es so. In dieser Kühle. Und wir suchten in dem Kommen unsere Gefühle.

Wir hatten jeder für sich nun diese Ruhe. Und was uns dazu regte. War sie wie das Kringeln einer Zigarette. Rauchkringel in der Schwebe.

Und lagen so nun da. Und die Frau mied unsere Blicke. Löste sich vielleicht nun der Arm aus seinem Kissen, der Ellbogen streckte aus.

Griff nun jeder eine Kniekehle. Zogen langsam auseinander. Uns heran an ihrer Wärme. Schlossen beide ihrer Poren in dieser Lage dann.

Wir hatten den Dreier unseres Lebens. Und für die Dauer einer Zigarette täuschte sie einen Orgasmus vor. Bezahlt für eine Schachtel.







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