"Hallo" ist das Pfandleihhaus des "Aufwiedersehn"...



Miniaturen des Absurden

Betrete mit der Miene der Abfälligkeit und erhalte Einlaß

Vom Jardin du Luxembourg zum Panthéon brauchte es schon mehr als platonisches Innehalten, um sich Gehör für Gesehenes zu verschaffen. Da...

Montag, 21. Juli 2014

Kontinentaldrift


Man kann verbrennen. Und man kann erfrieren.

Glaubt man den Statistikern, ergibt sich daraus ab der kritischen Masse von zwei Personen eine Wohlfühltemperatur.

Melanie feierte gerade ihren 51. Geburtstag, indem sie in die unaufgetaute Torte schnitt. Mit all den Schnörkeln und Schnickschnack, auf die man sich in diesem Alter einließ, um das noch zu kommende Leben zu versüßen. Melanie lebte in Nürnberg, Bayern, und war sich sicher, noch nie den amerikanischen Kontinent betreten zu haben. Acht Stücke ergab die Torte, für zwölf hatte sie geladen. Man würde sich schon einigen. Vier von ihren Freundinnen machten sicher eine Diät.

Jack feierte gerade seinen 51. Geburtstag, indem er Steaks aus dem Smoker zangelte. Mit all dem Ballyhoo und Wow, auf das man sich in diesem Alter einließ, um dem noch kommenden Leben Würze zu verleihen. Jack lebte in Pasadena, Kalifornien, und war sich sicher, noch nie den europäischen Kontinent betreten zu haben. Acht Steaks gab der Smoker her, für zwölf hatte er geladen. Man würde sich schon einigen. Vier seiner Freunde hatten sicher ihre Frauen dabei, die nicht aßen.

Ying Ling feierte gerade ihren 51. Geburtstag, indem sie Porree in den Wok schnibbelte. Mit all den Hühnchen und Nudeln, auf die man sich in diesem Alter einließ, um dem noch kommenden Leben eine Sojanote zu verleihen. Ying Ling lebte in Changzhou, China, und war sich sicher, noch nie den afrikanischen Kontinent betreten zu haben. Acht Schälchen samt Reis gab der Wok her, für zwölf hatte sie geladen. Man würde sich schon einigen. Vier ihrer Freunde sagten sicher ab.

Kwanzi feierte gerade seinen 51. Geburtstag, indem er Tische in einem Lokal reservierte. Mit all den Händen und Getue, auf die man sich in diesem Alter einließ, um dem noch zu kommenden Leben ein Lächeln weißer Zähne zu entlocken. Kwanzi lebte in Mazabuka, Sambia, und war sich sicher, noch nie den asiatischen Kontinent betreten zu haben. Acht Plätze gaben die Tische im Lokal her, für zwölf hatte er geladen. Man würde sich schon einigen. Vier seiner Freunde vergaßen sicher seine Einladung.

Bei jedem dieser Geburtstage war ein Wissenschaftler anwesend. Sie trugen weiße Kittel, hielten ein Klemmbrett in Händen und notierten sich Anmerkungen.

Alle Geburtstagsfeiern verliefen zur vollsten Zufriedenheit der Geehrten. Es zeigten sich aber Abweichungen zu den Erwartungen:

Vier von Melanies Freundinnen sagten ab.

Vier von Jacks Freunden vergaßen seine Einladung.

Vier von Ying Lings Freundinnen machten eine Diät.

Vier von Kwanzis Freunden hatten ihre Frauen dabei.


Die Wissenschaftler bemerkten am Ende:

„Alle Gäste wurden satt.“


Bis auf die Wissenschaftler. Was sie wunderte.

Weitere Studien zu dieser Untersuchung wurden eingestellt.




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Sonntag, 20. Juli 2014

George and I


George and I know each other since play yard times. And for me it was hard to see he became that butterfly effect from my school time memories, which flattered so la la from one disappointment to another Abigail, to the swan of the World he now is, which brings flourishing life to any pond – maze and lace, daze and Naze – with grace and inimitable presence of just being present.

And while George wafted through the grades of my leaded High School steps, enchanting all the Heathers to full blossom and open buttons of their weeds, I found myself zipped out from brick woven class mates, the bricks the zip, which left me out of being in, nevertheless in pants, but awkward drifting style through Abigail’s picket fences giggle braces, and silently adored this majestic swan from aside my snowy snow globe world in April. For being just present in my presence.

George was that type of swan, none of the fly-bys, who always stopped by between the Heathers and Amys and then more and more often the Vanessas and Valeries of our College years and gave a clap to my shoulder to console me. He was always kind to me, and once he collared me from my pick-up spot along all the other nerds, who were spitted to the wall of indulgence beside the parking lot of the Vs and the bicycle parking lot of the Me-s, and gave me this mild advice, that only graceful swans can charmingly give without humbling ugly pimpled duckies itching its non-appearance into limestone library facades by saying:

“…!”

And when George won his first of so far four Tony Awards for starring in the record and breath breaking Broadway show gonzilla-grotesque Bonny Swan Lads I was amidst the few chosen ones from his childhood-thru-puberty-to-adolescence acquaintances who were personally invited to share his moment in the audience. In his white tutu he flapped through the chorus line cheerers to the acceptance speech microphone scepter of stardom, and when George flitter-flapped off the boards – squired by up-roaring oceans of ovations – the medaled globe spun within the statuette, and that was, I think, what brought light to my memory, and I remembered the words George dedicated to me:

“A swan cannot dive. A swan cannot dive in the pond he paddles onto. A swan paddles onto to shine. Don’t shine, buddy. Dive, buddy, dive!“

I am now a commuter services mogul with dependencies in 21 countries, married to a super model wife named Abigail, we have three children. I thank George for his advice.

Thank. You. Very. Much.




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