"Hallo" ist das Pfandleihhaus des "Aufwiedersehn"...



Miniaturen des Absurden

Betrete mit der Miene der Abfälligkeit und erhalte Einlaß

Vom Jardin du Luxembourg zum Panthéon brauchte es schon mehr als platonisches Innehalten, um sich Gehör für Gesehenes zu verschaffen. Da...

Samstag, 8. September 2018

„Autorinnen und Autoren: Klaut oder geht kacken!“ – Ich bin seit 20 Jahren durch mit Bücher lesen



Heftig. Nichts ist so verachtenswert wie Joanne K. Rowling, die alles bei The Worst Witch („Eine lausige Hexe“) geklaut hat.


Man stelle sich das vor, Joanne Rowling sitzt in ihrem Café, nachdem sie ihren Kindern aus The Worst Witch vorgelesen hat, bestellt noch einen Kaffee und denkt sich: „Hey, ich schreibe The Worst Witch nochmal. Nur mit einem Jungen in der Hauptrolle und daraus mache ich eine Buchreihe und jedes Buch beschreibt ein neues Schuljahr. Genauso wie bei The Worst Witch, aber mit einem Jungen statt einem Girl und danach knabbere ich noch an dem Keks, der zum Kaffee gereicht wurde und dann füge ich noch ein bißchen von dem ein und von dem und von dem, was es woanders schon gibt. Selbst das K des Namens in Joanne K. Rowling klaue ich, um den interessanter klingen zu lassen. Hey, ich bin geil.“

Harry-Potter-Fangirls haben eine Diebin zur Milliardärin gemacht. Und alle lobhudelnden Literaturkritiker standen Schmiere.

Erinnert mich an diese Helene Hegemann, die sagte, sie habe ja nicht alles geklaut. Was mich wiederum daran erinnert, daß eine Ladendiebin zu ihrer Verteidigung sagt, sie hätte ja nicht alles im Supermarkt geklaut. Nur aus diesem Regal, aus diesem Regal und aus diesem Regal. Beim Wurstregal habe sie nicht geklaut. Und der Laden steht ja noch. Und deshalb sei sie ja auch nicht eine Ladendiebin. Und außerdem sei das Kunst. Und alle Kritiker so: Boah, geil. Und während sie das sagt, fällt ein Snickers aus ihrem ausgebeulten Pulli.

Und die anderen? Die anderen schreiben nur noch ‚Laß-uns-drüber-reden‘-Quatsch und Befindlichkeitskacke. Geschichten erfinden muß ich nicht. Zu anstrengend. Ich will Lifestyle. Heulen. Und dann wieder Lifestyle. Was bin ich geil.

Oder ich habe einen osteuropäischen Nachnamen. Aber dann. Und Kritiker* loben so gerne, daß sie oder er nicht in seiner Muttersprache schreibt. Und eigentlich ja Flüchtling. Spek-ta-ku-lär.



„Autorinnen und Autoren: Klaut oder geht kacken!“ Ich bin seit 20 Jahren durch mit Bücher lesen.






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*(Kritiker, die: Keiner weiß, was die machen, aber sie stinken aus dem Mund, hörte ich, wegen Mundfäule, haben Herpes, einen kleinen Pimmel oder eine verwarzte Klitoris. Das ist wissenschaftlich erwiesen. Kritiker, die werden immer dann erwähnt, wenn Menschen nicht aufzutreiben sind. Sie leben in Gemeinschaft auf dem Meeresgrund, der Marianen-Graben ist nicht weit und ernähren sich von Schleim, den sie aus Eiter-Pickeln gewinnen, die auf ihren Schultern wachsen. Sie pflanzen sich durch Inzucht fort, und auch Zellteilung soll schon vorgekommen sein. Aber das ist selten. Und wird in der Wissenschaft vermehrt angezweifelt.)




Montag, 30. Juli 2018

Immerhin haben jetzt alle perfekte Augenbrauen



Was man so gelernt hat? Nach all den Youtube-Schmink-Tutorials in all den Jahren?
Na, immerhin, wie man die perfekte Augenbraue hinkriegt.


Der Mensch ist fertig. Der junge Mensch ist fertig. Und das heißt: Die perfekte Augenbraue ist fertig. Und der perfekte Lidstrich ist fertig. Und mit der perfekten Wimperntusche die perfekten Wimpern. Und der perfekte Augenaufschlag. Und jetzt ist dieser Mensch fertig. Die Beine sind schlank, die Shorts sind knapp, irgendetwas muß noch durchstochen werden. Die Ohrmuschel mit dezenten Piercings zum Beispiel. Als Zeichen des selbstverletzenden Verhaltens dessen, was im Inneren abgeht. Aber sonst ist alles ruhig. Jetzt ist man der perfekte Mensch. Jetzt noch schnell ein perfektes Bild machen. Die Stille durchstechen. Fertig.
Aber irgendwie muß dieser perfekte Mensch doch jetzt abgeholt werden. Irgendwie ist dieser Mensch fertig, aber sitzt nur fertiggemacht rum. Überall sitzt er fertiggemacht rum. Denkt der perfekte Mensch. Im Bus sitzt er fertiggemacht rum. In der Bar in Gesellschaft sitzt er fertiggemacht rum. Mit Papi und Mami beim Italiener sitzt er fertiggemacht rum. Auf dem Bett – alleine – sitzt er fertiggemacht rum. Dann grübelt der perfekte Mensch. Irgendwie muß es doch jetzt losgehen. Aber irgendwie geht es nicht los.

„Los, Mann!“, brüllt sie.
Nichts geht los.

„Ich bin eine fertiggemachte Frau. Loooos, jetzt! Schöner werde ich nie wieder sein. Ich bin feeertig!“

Und dann muß es doch jetzt losgehen. Irgendwas.


„Ich. Bin. Feeertig!“






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(Ode/r an: „Über dem Auge ist’ne Augenbraue. Eine ist die Schlaue, eine ist die Braue. Über dem Auge ist’ne Augenbraue. Guck‘, wie ich‘ne Braue baue über dem Auge. Eine war die Schlaue. Eine war die Braue.“ – Über die Augenbraue, über der Augenbraue.)