Was
man so gelernt hat? Nach all den Youtube-Schmink-Tutorials in all den Jahren?
Na, immerhin, wie man die perfekte Augenbraue
hinkriegt.
Der Mensch ist fertig. Der junge
Mensch ist fertig. Und das heißt: Die perfekte Augenbraue ist fertig. Und der
perfekte Lidstrich ist fertig. Und mit der perfekten Wimperntusche die perfekten
Wimpern. Und der perfekte Augenaufschlag. Und jetzt ist dieser Mensch fertig.
Die Beine sind schlank, die Shorts sind knapp, irgendetwas muß noch
durchstochen werden. Die Ohrmuschel mit dezenten Piercings zum Beispiel. Als
Zeichen des selbstverletzenden Verhaltens dessen, was im Inneren abgeht. Aber
sonst ist alles ruhig. Jetzt ist man der perfekte Mensch. Jetzt noch schnell
ein perfektes Bild machen. Die Stille durchstechen. Fertig.
Aber irgendwie muß dieser perfekte Mensch doch jetzt
abgeholt werden. Irgendwie ist dieser Mensch fertig, aber sitzt nur
fertiggemacht rum. Überall sitzt er fertiggemacht rum. Denkt der perfekte
Mensch. Im Bus sitzt er fertiggemacht rum. In der Bar in Gesellschaft sitzt er
fertiggemacht rum. Mit Papi und Mami beim Italiener sitzt er fertiggemacht rum.
Auf dem Bett – alleine – sitzt er
fertiggemacht rum. Dann grübelt der perfekte Mensch. Irgendwie muß es doch
jetzt losgehen. Aber irgendwie geht es nicht los.
„Los, Mann!“, brüllt sie.
Nichts geht los.„Ich bin eine fertiggemachte Frau. Loooos, jetzt! Schöner werde ich nie wieder sein. Ich bin feeertig!“
Und dann muß es doch jetzt losgehen. Irgendwas.
„Ich. Bin. Feeertig!“
*
(Ode/r
an:
„Über dem Auge ist’ne Augenbraue. Eine ist die Schlaue, eine ist die Braue.
Über dem Auge ist’ne Augenbraue. Guck‘, wie ich‘ne Braue baue über dem Auge.
Eine war die Schlaue. Eine war die Braue.“ –
Über die Augenbraue, über der Augenbraue.)
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