"Hallo" ist das Pfandleihhaus des "Aufwiedersehn"...



Miniaturen des Absurden

Betrete mit der Miene der Abfälligkeit und erhalte Einlaß

Vom Jardin du Luxembourg zum Panthéon brauchte es schon mehr als platonisches Innehalten, um sich Gehör für Gesehenes zu verschaffen. Da...

Sonntag, 7. Oktober 2018

Letztens, als ich NICHT im Restaurant saß, war da NICHT ein Elefant und stürzte NICHT die schnieke Rike durch die Tür herein. Es gab auch keine Fanta.


Schnieke geht die Rike in Nike ins Restaurant.


Dort sitzt ein Elefant und schnieft durch seinen Rüssel.

„Hah-schniiief!“

Die schnieke Rike, erschrickt!, stolpert in ihren Nike.


Dann stürzt sie in seine Schüssel, auf dem Tisch, mit Meerrettichsuppe.

Dazu wollte der Elefant gerade seine Fanta trinken.

Die hat er verschüttet. Dann hat er an der Schüssel gerüttelt.

Anstatt zu ertrinken fiel der Rike in der Schüssel nur schnell ein, von hier unten zu winken.


„Hall-löööchen!“, sagte Rike. „Hast Du aber große Ööööhrchen.“

Dann tunkte der Elefant seinen Rüssel in die Schüssel ein.

„In der Suppe sind auch Möööhrchen. Und ich werde sie jetzt schlüüürfen,“, sagte er,

„bevor sie alle sinken. Par-don.“


Nun schnieke Rike in Nike ganz verdutzt:

„Dann mache ich mich lieber davon, Herr Elefant.“

Hangelte sich am Rüssel aus der Schüssel.

Dann ist sie doch sehr flink davongerannt.



Kommt Rike zu einem Elefanten in ein Res-tau-rant.

Dort gab es Fanta und Meerrettichsuppe.

Rike nahm ihre Nike in die linke Hand.

                                         

Das letzte, was man sah, war, wie Rike hinter der nächsten Kuppe verschwand.

Und der Elefant in seiner Suppe noch eine Schuppe fand.


Rike aber hatte sauberes Haar. Es war nicht ihre Schuppe.

Es war die Schuppe ihrer Puppe.

Diese hatte sie noch vorher gebürstet.

Das machte sie immer, bevor sie das Haus verließ.

Diese Haare gingen durch ihre Hände.

Denn Rike war recht schnieke. Und das ist das Ende.



Eines noch: Der Elefant hat noch laut genießt.

„Hah-ni-hah-ni. Hatsch-nieß!“

Ein Möhrchen aus der Schüssel drang in seinen Rüssel.

Es war eine Meerrettichmöhrchensuppe.

Beim ersten Schlürfen.

Schaut, das ist jetzt das wahre Ende.



Zweimal Ende darf man immer dürfen.

                                                                           



*





(Diese bittertraurige – schnie-hief – Geschichte handelt von der Hoffnungslosigkeit, wenn man mit sauberen Haaren das Haus verläßt – schnieke wie die Rike in Nike – und einem nichts, aber auch gar nichts Überraschendes widerfährt. Kein Elefant. Nirgends. Nie. Schnie. Nie-hief.)





Sonntag, 30. September 2018

Alle haben ein Anliegen. Meines ist: Sei schön! Kann doch nicht so schwer sein.



Wenn man älter ist, kann man junge, hübsche Frauen schön finden und man kann ältere, hübsche Frauen schön finden.

Wenn man jung ist, kann man nur junge, hübsche Frauen schön finden.

Man kann also doppelt so viele Frauen schön finden, wenn man älter ist. Was mit Sicherheit ein Vorteil ist. Denn doppelt so viele ist schon mal mehr als einfach so viele.

Man kann aber immer nur hübsche Frauen schön finden. Häßliche Frauen kann man nicht schön finden, denn sie sind häßlich.

Häßliche Frauen kann man immer daran erkennen, daß sie Dich laaange vollquatschen. Häßliche Frauen werden einen immer bequatschen – Dampf kommt dabei aus ihren Ohren, in manchem Dampf befinden sich noch Bröckchen vom Inneren des Ohres, manche regeln damit den Straßenverkehr, denn eigentlich wollten sie Straßenverkehrreglerin werden; aber nicht so diese, die dabei tanzen, sondern die Grimmigen, die Dich mit ihren Medusa-Augen strafen, weil man verträumt das rote Ampelmännchen beschaut und für seine Genügsamkeit bewundert und allgemein nur vor sich hin vegetiert –, daß sie ja eigentlich schön seien: „Häßlich ist doch wunderschön!“ Aber das ist natürlich Unsinn. Häßlich ist häßlich. Schön ist schön. Und häßlich ist nicht schön. Ich finde, man sollte Merkblätter drucken.

Häßliche Frauen schauen sich auffallend lange schöne Frauen an. Und dann beschimpfen sie Dich. Nicht die schönen Frauen beschimpfen sie. Dich beschimpfen sie dann. Das ist Gesetz.

Es ist angeraten, Kinder und Gebrechliche von häßlichen Frauen fernzuhalten. Vermehrt kam es dazu, daß häßliche Frauen Kinder abfingen, mit Nutella bestrichen, zwischen zwei Toastscheiben legten und alles im Ganzen hinunterschlungen. Die Gebrechlichen zwangen sie, sich auszuziehen, bestrichen sie mit Sonnenblumenöl und legten diese sodann auf ein Grillrost. Gebrechlichen – noch zitternd –, die sich beschwerten, stopften sie daraufhin einen Apfel ins Maul, noch immer auf dem Grillrost liegend, und ließen sie stammelnd, nackt und gebraten Namen von häßlichen Vorbildern – Ikonen – der Häßlichkeitsbewegung aufsagen, während sie kikalachend mit einem Zahnpiekser nachprüften, ob ihr Fleisch schon gar ist, rissen dann ihnen die Arme aus und knabberten danach das Grillgut bis zum Knochen ab. Manche Gebrechliche mußten ihre eigenen Gewürze mitbringen!

Häßlichen Frauen geht man wohlweislich aus dem Weg.

Die Stadtverwaltung hat eine Straßenplan-App herausgebracht, worauf markiert ist, wo und wann Häßliche sich aufhalten. Meiden sie Hausecken! Hausecken sind sehr gefährlich! Dort können Häßliche unvermittelt hervorspringen.

Kamen Sie trotz aller Vorsichtsmaßnahmen mit einer häßlichen Frau in Kontakt, bewahren Sie Ruhe, entfernen Sie sich langsam rückwärts – machen Sie dabei keine hektischen Bewegungen –, desinfizieren Sie zuhause die betroffene Stelle und kontaktieren mittels angefügter Notfall-Nummer die örtlichen Behörden. Hilfe ist umgehend auf dem Weg.

Schöne Menschen berichten in Foren von ihren Erlebnissen mit Häßlichen, und wie sie die Begegnungen überlebt haben. Eine traumatische Erfahrung mit häßlichen Frauen bedarf professioneller Beratung! Kontaktieren Sie Ihre Krankenkasse. Diese sendet Ihnen kostenfrei eine Liste mit Therapeuten in Ihrer Stadt zu.

Häßlichkeit sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen. Häßlichkeit ist eine langwierige Erkrankung und zieht – nach erstellter Diagnose durch Fachkräfte – aufwändige Behandlungen nach sich! Impfen Sie sich rechtzeitig!



Seien Sie am besten von Anfang an schön. Damit vermeiden Sie unangenehme Erfahrungen für andere. Seien Sie Mitmensch.





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