Neben all den Filmen, die ich im Laufe meines Lebens
schon gesehen habe, von Action bis Blut, von hart bis Gedärme, The Walking Dead bis Game of Thrones, Sherlock bis The Returned,
The Deer Hunter bis Die sieben Samurai, fand ich Trost nur in
T. R. Baskin (wunderschön einsam: Candice Bergen) und Beginners mit Mélanie Laurent
und Ewan McGregor.
War ich der schlaflose Jeff Goldblum in Kopfüber in
die Nacht, um Worte ringend brutal wie Arnold
Schwarzenegger in Conan der Barbar,
spitzbübisch wie Tom Selleck in Magnum, p. i., war ich The Hustler wie Paul Newman in Haie der
Großstadt, Cary Grant in all
seinen Filmen und wie er verliebt in Priscilla
Lane in Arsen und Spitzenhäubchen,
war ich immer nur wie James Dean in Rebel Without a Cause, …denn sie
wissen nicht, was sie tun.
Begleitete mich die Musik bei meinen Schritten, in
allen Milieus, die ich besichtigte.
Fleetwood Mac von Songbird über
Storms bis Landslide, Vanessa Carlton
von Paradise bis Rinse, Tindersticks’s Travelling Light, Fiona Apple’s Across The
Universe, The Eagles’s Pretty Maids All In A Row, Pink Floyd’s Wish You Were Here und Lionel
Richie’s Sail On, Nick Drake’s Place To Be und Debussy, Debussy, Debussy, doch nur Dan
Fogelberg’s Same Old Lang Syne, Neil Diamond’s I Am I Said und If You Could
Read My Mind von Gordon Lightfoot beschrieb mein Sein.
Untermalte alle meine
Rollen.
Die man nicht beachtet.
War ich der Komparse in Deinen
Filmen. Im Hintergrund. Kaum sichtbar für die Aufnahmeleitung. Machte ich einen
Schritt zur Seite, wo andere nach vorne traten. Besah die Szene von der Seite,
während andere frontal in die Kamera strahlten. Wechselte die Perspektive, wo
andere nur ihren Standpunkt vertraten. Bis ich eins mit der Requisite wurde.
Bin ich anwesend. Aber
nicht vorhanden.
Niemand, dem man die
Hauptrolle anbietet. Werde niemals den Helden spielen. Niemals in ein
brennendes Haus rennen und die Hauptdarstellerin retten. Werde mir die Oscars im Fernsehen anschauen.
Aber ich war da. Am Rande
eine Szenerie. Nicht im Scheinwerferlicht. Nicht sichtbar für die anderen.
Immer einen Schritt zur Seite. Immer der, der freiwillig aus dem Bild geht. Und
dadurch seine Perspektive wechselt. Aufmerksam. Freundlich. Höflich. Meist mit
einem Lächeln auf den Lippen. Du würdest Dich nicht an mich erinnern. Unscheinbar. War ich nur Teil der
Requisite.
Und als ich mir alle
meine Rollen wieder vorspielte, die mich mein Leben lang begleiteten, all die
Milieus, die ich besichtigte, ohne Teil dieser zu sein, nur Gast zu sein, der
sie beobachtete, bemerkte ich, daß mir nur die eine besonders gefiel:
Die des Filmvorführers.
Der, der die Rollen
wechselt, oder den Digitalfilm einlegt, damit sich in diesen Leben, übergroßen
Leben, diesen gespielten Leben auf der übergroßen Leinwand, keine Rücke
ergeben.
Ich bin kein Held, kein
Star, keine Diva mit Allüren, kein
Feuerwehrmann, der Katzen von Bäumen rettet, kein Gentleman, kein Lover.
Ich bin nur für mich
da.
Es würde niemanden
beeindrucken.
Und gemessen daran bin
ich schon ganz zufrieden mit meinem einfachen Leben.
Mit meiner einfachen
Rolle.
Schon andere Rollen sorgen
für die Unterhaltung.
„Neben all den Filmen,
die ich im Laufe meines Lebens schon gesehen habe, fand ich Trost nur in T. R. Baskin und Beginners…“
*
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