Die Credits.
Das war’s. Das war es ihm wert.
Dafür nahm er die Strapazen in Kauf. All die kalten
Nächte an den Sets. All die dünnen Kaffees in Pappbechern. Drei Monate vor dem
Shooting ging er ins gym. Er nahm wieder Sprechunterricht.
Die Action-Choreographie übte er zu Hause in den Hills. Dann zwei Wochen Probe. Der director
galt als schwierig.
Die erste Klappe. Trat aus einem Fahrstuhl. Mußte
nur gucken. Cut. Wiederholte die Szene sieben Mal. Dann im Kasten.
Dafür nahm er all die Warterei in Kauf. All die
kichernden Starlets. Die Komparsen, die ein autograph
haben wollten. Die Paparazzi. Die schlechten Blogs. Ließ sich eine exakte Kopie
des Filmautos bauen. Stellte es zuhause in die Einfahrt und übte darin seine
Dialoge. Einen Monat vorher hörte er auf, zu trinken. Zwei Wochen später war er sober.
Die 26. Klappe. Im restaurant.
Saß am Tresen und bezahlte seinen Drink. Gucken. Aufstehen. Zahlen. Cut. Wiederholte
die Szene fünf Mal. Dann im Kasten.
Dafür nahm er seine gescheiterten Beziehungen in
Kauf. Seine Tochter, die er nie sah. Die miesen treatments.
Die Lügen seines Agenten. Bogus
Hollywood. Schlechten Sex. Nahm die maßgeschneiderten
Filmanzüge mit nach Hause. Schlief darin, weil er sich diese bestimmte Haltung
auch im Einschlafen aneignen wollte. Die Drogen setzte er vier Tage vor dem
Shooting ab. Einen Tag vorher war er clean.
Die letzte Klappe. Im Bett. Arm hinterm Kopf
verschränkt, zog an einer Zigarette. Co-Star im negligée stand im Badezimmer. Mit
dem Rücken zur Szene. Einer ihrer Arme umarmte sie. Der andere stützte sich an
dem anderen ab. Rauchte. Besah sich im Spiegel. Das Licht des Badezimmers spuckte
schmales Licht auf das Bett. Cut.
Beim ersten Mal im Kasten.
Blockbuster.
Die Credits.
Das war’s. Das war es ihm wert.
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