"Hallo" ist das Pfandleihhaus des "Aufwiedersehn"...



Miniaturen des Absurden

Betrete mit der Miene der Abfälligkeit und erhalte Einlaß

Vom Jardin du Luxembourg zum Panthéon brauchte es schon mehr als platonisches Innehalten, um sich Gehör für Gesehenes zu verschaffen. Da...

Mittwoch, 20. August 2014

Geräusche in den Windungen


Überlegte kurz, nur kurz. Kurz nur, obschon alles überlegt war.


Die Teile zurecht aufs Bett drapiert, die Folien für den Atem, das Bettlaken für das Spüren, den Tauchsieder geliehen, um aus dem Becher, wenigstens diesem Becher zu fliehen.

Ordnete ihre Habe. Zu Besuch kam keiner mehr. Versprachen es. Aber kamen nicht. Damit die Nachbarn nicht tuschelten. Zu viel verloren. Blieb das blanke Entsetzen über das eigene Leben.

Und war nicht mehr davon übrig. Auf 8 Quadratmetern vielleicht, die Dinge auf dem Bett geordnet, von früher, als sie es noch gewohnt war, Dinge geordnet vorzufinden und geordnet zu hinterlassen.

Zu hinterlassen.

Ja. Das nahm sie sich vor. Wenigstens für den Gefängniswärter. Daß er sie vorfand. Geordnet.

Und die Geräusche in den Windungen machten den Atem schwindelig. Sie schluckte die Folie herunter, damit der schneller zum Erliegen kam, der Strick aus dem Bettlaken war schon um den zarten Nacken gespannt wie ein Biberspannbettlaken auf dem Bett zuhause, auch das geordnet, der Tauchsieder machte aus Wasser und Instant Kaffee für den Wärter.

So daß er mit dem Duft in den Windungen hereintrat. Als er öffnete, die Zellentür, mit dem Schlüssel und sich ihr Aroma für immer verstreute.

Zu entlassen.

Geräusche in den Windungen.
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