"Hallo" ist das Pfandleihhaus des "Aufwiedersehn"...



Miniaturen des Absurden

Betrete mit der Miene der Abfälligkeit und erhalte Einlaß

Vom Jardin du Luxembourg zum Panthéon brauchte es schon mehr als platonisches Innehalten, um sich Gehör für Gesehenes zu verschaffen. Da...

Montag, 10. Juli 2017

Der große Wurf



Das Schiff ging nicht unter. Und damit endete auch schon alles.
Und nicht wenige, die diese Reise unternahmen, erhofften es sie sich doch. Vom Ungefähren. Und waren sie vor Fahrtbeginn noch frohen Mutes, sich von alledem zu verabschieden, was längs des Rumpfes aufgeboten war, beließen sie diesen Mut am Kai der Mutigen. Sie jubelten. Nach oben. Hatten sie wohl Gründe. Aber diese Reise, diese Reise brauchte keine Gründe.
Der große Wurf begann am siebten Maitag eines vergeßlichen Frühlings, noch vor den großen Kriegen, und war es dem Schwung nicht anzumerken, warum er jetzt so pendelte, an Schnur und Scherbenwünschen, verzeichnete er nur die aufkommende Ruhe, wenigstens so, nach dem Bersten. Was auch immer in der Flasche gärte, zerplatzte an den Lettern eines Buges, kaum ein Name, weniger Versprechen, noch weniger Erwartung: Moirai. Die drei Schwestern, sie steuerten das Schicksal aller Sterblichen. Und war der Name auch schon vergessen. Der große Wurf. Hing noch an Schnur, während sich schon die treuen Taue lösten.
Das Schiff ging nicht unter. Und damit endete auch schon alles. „Aber was so alles untergehen kann, so während einer Schiffsreise.“
Das einzige, was wohl seltsam blieb. Das einzige, was wohl seltsam blieb, war das vorherige Verladen eines Baumes, großen Baumes, noch nicht mit allem Grün, am Anfang dieses Maies, Wurzelballen, sisalfest, darin, so die Hoffnung, genügend Erde, die sich von diesem Kontinent zum nächsten brachte, was auch immer der Eigner damit bezweckte. Krangehievtes, zu groß für das Unterdeck, wies man ihm den Platz ganz vorne, dort sollte er den Stürmen, salzig Wasser, Luft, der Sonne ohnemal und allen Blicken trotzen. Weil das Afterdeck belegt schon mit dem Schiffsfahrwasser war, dem man gerne hinterherblickte, und der Baum, dieser große Baum auch sonst dort so nur ohnehin den Ausblick störte. So war es nun mal.
Das einzige, was wohl seltsam war. Das einzige, was wohl seltsam war: Daß man Bäume über Ozeane schickte. Vielleicht schlugen sie Wurzeln, schlugen die Wellen, schlugen sie Wurzeln. Und vielleicht. Und vielleicht waren sie traurig darüber, daß man ihnen den Untergrund vortrug. Wie lange die Wurzeln wohl werden, wenn der Untergrund weggezogen. Im Fahren. Auf Wasser. Und war der Baum des Eigners bestimmt, bestimmt zu Holz zu werden, im Aufschnappen aufgeregtes Silben, als er verladen, er solle am neuen Ufer zu Anker werden. Vorher wachsen. Und dann Anker werden. War dem Baum, im Mai dieses Frühlings dieser Reise, sein Ende mitgegeben, schon, warum ihm noch die Bewegung zeigen? Warum ein Schiff halten? Warum überhaupt wachsen. Warum überhaupt fahren. „Und, könntest Du mich überhaupt halten?“
„Und, konnte ich Dich überhaupt halten?“
Der große Wurf. Erschütterte sich noch lange durch den Rumpf. Übertrug sein Bersten auf die Motoren Kolbenhub, Zylinder, Dampf, in den Vibrationen zu den Passagieren, zu den Händen, die so zitterten. In diesen Gläser, in diesen Begrüßungstrunks. Und lachten im Verabschieden von diesem Hafen, diesem Jubeln, derer der Zurückgelassenen, die ihre Gründe kannten, sie schon eher, dieses Zittern zu Fröhlichkeit, sich zuzuprosten. Wenn sie es überhaupt bemerkten. Schwappte der Sekt aus den Gläsern über die Reling, und begoß das Wasser des Meeres. Begleitete dieser große Wurf von nun an alle auf dieser Reise. Und war das Zittern, in den Fingern, von nun an zugegen. Auch ohne Gläser. Ohne Sekt. Bei jedem Dinner, bei jedem Gedeck. Bei jedem Tee am Nachmittag dieser Reise, wenn man plauschte und sich an Süßem bediente aus Etagen. Auch diese zitterten. Kaum merklich, kaum ersichtlich. Aber aßen es in sich hinein, wo es verblieb, nach allen Appetiten dieser Reise. „Und wenn ich mitkomme?“
„Und wenn Du mitkommst, bliebe ich bei Dir.“

„Und wenn Du mitbekommst, wie sehr ich mich vergesse, wie sehr ich Dich vergesse, wenn Du Dich umdrehst, zum Fenster hin, und in diesen Garten blickst, und ich Dich dabei beobachte, wie sehr es sich durch diese Beete zieht, und wie sehr Du überlegst, dort noch den Garten zu verschieben, hier noch zu pflanzen, Buchsbäume zu ziehen, Statuen und Bänke in Sichtachsen zu stellen, und ich Dich beim Umdrehen durch diese Rabatten streifen sehe, und wie Du mich nicht auf Deinem Spaziergang begleitest, und schon mit dem Gedanken spielst, diesen Garten nur für Dich, für Dich ganz alleine anlegst, nur für Dich alleine, und wie sehr Du ihn pflegst, und wie sehr Du ihn wässern läßt, und wie sehr Du über die Blumen befiehlst, und über die Farbe der Blüten, und Du darüber entscheidest, welche Blüten Du schneidest, welche Du beläßt, welche duften, welche Du in Ruhe läßt, und wie sehr ich mich dabei vergesse, wie sehr Du mich dabei vergißt, wie sehr Du alles um Dich herum vergißt, daß ein Garten Deine Grenzen verläßt, und da draußen noch andere Landschaften sind, die sich Deinem Anlegen widersetzen, und ich dann denke, daß Dich nichts in Ruhe läßt, diesen Garten bis in die Unerträglichkeit des Horizonts zu erweitern, und wenn ich sehe, daß Du mich am Ärmel meines Kleides faßt, und mich durch diese Berührung nur davon abhalten willst, meine Hände auf Deinen Rücken, Deinem Samtrock, zu legen, weil ich spüren will, wie es sich anfühlt, wenn ich Dich berühre, wie Du Dich umdrehst, in mein Gesicht blickst und wie sehr Du diesen Garten darin verkümmern läßt, nachdem Du ihn plantest, und Dich nur neue Gärten anregen, dann beföhle mich Dein Garten auf eine Reise, ließe den größten Baum ausgraben, samt Wurzeln, und verkaufte ihn, das Geld vergrübe ich in dem Aushub, und würde daraus etwas wachsen, dann werde ich Dich mit auf diese Reise begleiten. Und während Du weg bist, auf diesem Schiff, und Du diesen Baum beschaust, und er Dir bekannt vorkommt, seltsam vertraut, den Du pflanzen ließest, als er schon groß, und solange Du ihn nicht erkennst, wache ich über Deinen Garten. Doch wundere Dich nicht, falls Du Dich je erinnerst, daß Du meine Jahre zurückließt. Dann werde ich die besten Gärtner beauftragen, daß der Garten immer schön aussieht, daß er immer blüht, daß er immer Früchte trägt. Und werde den Gärtnern sagen, daß, wenn sie sich mühen, im Garten Geld vergraben ist, und lege noch all meinen Schmuck hinzu, und sie sollen im dritten Jahr den ganzen Garten umgraben, alle Pflanzen herausreißen, alles verbrennen, soll hier niemals wieder etwas blühen. Dann gehe ich ins Grünhaus, schneide mit einer Schere meinen Zopf ab, steige auf den Schemel, und erhänge mich vor den Feigen. Dabei steche ich mir ins Herz. So spüre ich. Ganz dramatisch. Beweise, wie sehr mein Herz blutet.“
Einmal lächele ich noch.
Küßte sich auf die Reise. Schwung im Kleid. Hinein in die Kutsche am Kai. Hätte auch das Automobil nehmen können. Für den Tod läßt man sich Zeit.

*

Das Schiff ist da. Und fern von Dir, kommt es näher. Für den Tod wählt man die Zeit.
„Und ich beauftrage die Gärtner, Dich von Deinem Schemel zu schneiden, Dir die Schere aus dem Herz zu reißen und das Loch, die sie hinterließ mit Wachs zu schließen und Dich auf verbrannter Erde zu betten. Sie sollen Dich vorher in Ranken kleiden, von dem, was übrig blieb, auf schwarzer Erde und Dich dem Himmel voller Vögel übergeben. Ich bestach die Gärtner, überschrieb ihnen das Gebäude, während Du nur meinem Blick in den Garten folgtest, folgte ich vom Garten aus dem Blick zurück ins Haus. Und sah Dich dort stehen. Ich pflanze Dich in meine Erde. Kommst Du endlich heraus. Und gab den Gärtnern Anweisungen, in den Zoo nach Berrisworth zu fahren, dort die kräftigsten aller Geier aus ihren Käfigen zu kaufen, auf freiem Felde ein Schwein zu schlachten, es mit Deinem Parfum zu begießen und Dein Zerfleischen üben. Dann liegst Du in meinem Garten, umrankt von Deinen Gefühlen, nie das Haus zu verlassen und mich aus selben zu sperren, und die Geier riechen Deinen Duft, sind nur auf diesen abgerichtet, und hacken Deine Unnahbarkeit aus Deinem Fleisch. Dann bleibt nur Geranktes von Dir über, als Pflanzenhülle, die Vögel steigen auf und verbreiten im Fliegen über dieser Höhe Deinen Geruch, damit ein jeder, der über eine Nase verspürt, in Corfortshire über Frühlingslande, Dich riechen kann, und wie sie dieser Duft anekelt, daß Du ihn über diese Felder brachtest. Warum es mich in den Garten zog? Damit ich Deinen Duft loswurde, mit dem Du mein Leben verpestetest. Vom Morgen bis zum Abend, vom Esszimmer bis ins Schlafgemach, von der Bibliothek bis ins Spielzimmer. Und eignete mir meinen eigenen Ruch mit diesem Garten an. Und schützte mich vor diesen Geiern, damit sie meine Fährte verlieren und mir nicht auf meine Reise folgen. Nehme den neuen Frühling mit auf diese Schiffsreise. Wie er über Wasser blüht. Vor Deinem Geruch. Bleibt Dir das Land. Erfreue Dich daran, daß alle mit Dir in der Nase am nächsten Morgen aufwachen. Kaum aus ihren Laken. Daß sich alle wundern, warum der Himmel duftet, warum sich der Duft mit dem Duft der Landschaft streitet. Und wohlig hölzern riecht. Wo Blüten erwartet. Und alle anwidert. Und sich alle wünschen, Wind käme auf und Deinen Gestank aus dem Lande treibe. Du fragst mich, warum ich auf diese Reise gehe? Ich reise meiner Nase nach. Und dann sitze ich in Gesellschaft in der 1. Klasse, alte Jungfern geben ihre Gabeln preis und Scherze bei Kurzgebratenem, Gentlemen rücken ihre Ehre gerade bei Preiselbeeren und Nymphen entdecken ihre Langsamkeit zu Tische bei Quittenkompott, während alle dem Kapitän bei seiner Dankesrede lauschen, daß sich jedes Alter auf diese Reise wagte, und Wellen wie Falten wären: Stehen sie hoch, blickt man übers Meer hinaus, stehen sie tief und sind sie jung, blicken sie nicht hinaus, doch wollen über diese Berge schauen und als Neugier Lohn mit der Zeit nur Aufgewühltes. So glatt kann kein Meer mehr sein, als daß es sich lohnte, es als Spiegel zu betrachten, während unter der Oberfläche alle Strömungen an der Oberfläche zerren und man das Meer anhalten müßte, um sich um diese Falten zu betrügen. Dann schneide ich in Aspik, führe die darin enthaltene Schweinspastete langsam zu meinem Munde und spüle mit trockenem Cherry alle Gefühle runter. Ich lache über dumme Witze, schaue den alten Jungfern beim Altern auf den Wogen zu, den Nymphen bei ihren Begehren in ihren Tälern und den Gentlemen bei ihren schmutzigen. Und der Kapitän verspricht eine ruhige Überfahrt. Ich habe noch nie so laut gelacht, wie über diese Lüge. Wir kommen alle älter an der neuen Küste an. Und damit meine ich noch nicht einmal reifer. Vorübergehend ist das Wetter wie die Mienen heiter.“
Die Moirai ging nicht unter. Aber was hieß das schon im Dampfen der Schornsteine auf Deck nach dem Dinner, wo sich lange Röcke über Mahagoni verwischten, im Glühbirnenschein, blasse Haut und in Jacketts entzündete Pfeifen Licht auch ins Abgelegenste brachten. Wie sehr sich diese Moden vollsaugen, ginge man nur über Bord. Nicht für alle gab es Rettungsringe. Man zählte auf den Mut, sich nicht selbst über Bord zu schmeißen. Und da war es nicht weiter verwunderlich, daß man die Reise im Voraus zahlte und mit sich selbst verreiste. Und im Zittern nicht über diese Reling stieg.

*

Ich verabschiedete mich und verbrachte die ersten vier Tage der Reise unter Deck, in meiner Kajüte und nannte sie, bis auf dieses erste Mal, als sie mir vom Steward freundlichhintersinnig Trinkgeld erwartend zugewiesen wurde, von nun an mein Zimmer, auch weil ich standesgemäß reiste, und es sowieso keinen Anlaß gab – außer den Umstand, daß wir uns auf Wasser bewegten –, ein Hotelzimmer nicht anders zu nennen, als das, was es war, ein Zimmer. Zumal es den Gepflogenheiten zu Lande eingerichtet war, und die Annehmlichkeiten darbot, von den Möglichkeiten des gediegenen Schlafens unter Himmelseiden bis zur Messingwanne des Badens im Toilettenséparée und dem Rosenholzsekretär unter zwei Bullaugen, aus dessen Seiten zwei Büsten mit kaum verhüllter Busenstille vom Boden bis zur Decke ihre Scham zur Augenpreiswerdung verbindend verneckten, und dem roßhaargefüllten Sessel über rotdornfarbenen Antilopenleder knopfgenäht in der Ecke all dessen, dem ich Aufmerksamkeit widmete, zuerst einmal, und darin die Menüfolge des Abends studierte, die mir der Steward zum Tee und Orangenblütenzucker überreichte, und mich keineswegs die Gepflogenheiten zu Wasser erkunden ließen, vorerst nicht, vielleicht, weil mir die Luft zu salzig war und der Sonnenschein, der jede ersten Tage auf See unweigerlich begleitete, zu trocken, wie das Nicken sich begegnender Passagiere an Laufdeck, die noch etwas vorhatten – im schlimmsten Falle Konversation, um sich an etwas festzuhalten, wenn ihr Grund und Boden fern und nur Wasser und in mir wohl Grund genug in gleichgenügsamartiger Herkunft an das Verlassene zu erinnern, in Erwartung, man bräuchte nur dieses mitzunehmen, um in Begrüßung Vergangenes mitzuführen, um am neuen Ufer nicht ohne Festverzurrtes dazustehen, ich aber nicht dazu diente, mich zu Festverzurrtem zu eignen, weil ich löste und selbst gelöst war, von dem ich mich trennte, mein Hab und Gesäß, nicht ewig darauf zu warten, in einem Garten, den ich schuf, die rechte Bank zu finden, um auf beliebige Sommer einzuwirken, sie sollten sich bequemen, mich in den Dienst einweisen, schon den Herbst oder gar den Winter in seinen Möglichkeiten Garten zu unterweisen, eben auf solcher Bank und somit verzurrt im richtigen Überwurf des einen über das andere Bein sitzend, verzurrt vom Anblick des Vorüberstreichens der Jahreszeiten und ich mich nur vom Wechsel meiner Seufzer lösen wollte, wie ich Neues in den Ablauf bringen könnte, um dem Wechsel der Gartenleiber etwas entgegenzustellen, was den Wechsel verzögerte, kleidete sich die Jahreszeit in mein Vorhaben ein, ihm ein unbequemes Kleid zur Verfügung zu stellen, das sie nicht gewöhnt war, und sei es nur, daß ich Pflanzen hinzu bestellte, die nicht der Winter trug, oder Bäume, die nicht den Konventionen eines gelungenen Garten entsprachen und schon die hüfthoch steingestapelte Mauer überragten, die so von Nachbarn beschaut, sich nicht in das Normale fügten, was dem Nachbarn in seinen Gefühlen nötigte, mich nur formal zu grüßen, nicht aber formell in Berrisworth beim Verweilen alltäglicher Pflichten, die mir zum Pflegen meines Besitzes auferlegt waren, Vertragsangelegenheiten, Schriftstücke zur Post zu bringen oder zu telegraphieren oder den örtlichen Laden für Allerlei aufzusuchen. So mied ich diese Konventionen an Deck, zumindest die ersten Tage und studierte eingehend die Menüabfolge lieber, war sie doch im Voraus geplant und wirkte schon für später. Bis ich am fünften Tag Bekanntschaft mit Mrs. Wilbur-Harting machte, die in Begleitung ihrer stummen Tochter von England nach Indien reiste und im Gepäck mit sich führte, was ihr Geschmack und eine nicht unerhebliche Erbschaft mitsichbrachte, die Kunst, nun, die Kunst erst einmal, mich in Konversation zu begleiten, und dann doch eher die Kunst der Ateliers Paris, Venedigs, weniger Londons althergebrachte. Zumeist, und da waren unsere Augen einig, waren es Skulpturen. Und die schon eher orientiert am Geschmack von Tausendundeinen Nächten des Orients, doch die die Tage unliebsam verschwiegen. Kein Wort darüber an beliebigen Tagen.
„Guten Tag.“
Und von da an war es meine Begierde, ihrer stummen Tochter, irgendwelche Worte zu entlocken. Egal wie.

*

„Am ersten Tag einer Reise erzähle eine lange Geschichte. Am letzten Tag Deiner Reise nur einen Satz.“
„…dann weißt Du, wie die Reise in die Heimat war. Yeats.“
„Der schlechtere der beiden Shakespeares.“
„Zumindest hielt er sich kurz. Panthalon Tearst, gestatten? Er hätte die Reise ins Herz beschreiben sollen. Mrs…?“, erhielt ich ihre weitere Aufmerksamkeit, als sie schon einen Schritt zur Seite machte, kaum nachgebend, erinnerte sie sich an ihres, Tragisches und wohl auch Bequemes, reiste sie nicht ungern komfortabel, und ich das Deck mittig lief, weil ich es wollte. Die Tochter aber zur Schott auswich, kaum merklich nur den Lidschlag verzögerte, und Atem und rötlich, dann wieder zur Mutter einatmete, und das Meer strömte. „Vielleicht tat er es ja. Mrs. Wilbur. Meine… Tochter Lilly.“ Und zögerte sich ins Schämen. Eine mehr. Sie stellte umständlich mit ihrem Sonnenschirm die Verhältnisse vor, kannte aber weder meine, noch meine Absichten, galantes Ungeschickliches meinerseits tat wie befohlen, das Übrige, ich stieß sie gegen die Reling, wie dumm von mir, der Schirm rutschte ihr aus der Hand, ich hinderte sie daran, ihn aufzufangen, indem ich tat, es selber vorzuhaben, dann fiel er ungern über Bord ins Wasser, dort schon, blickte sie ihm entsetzt hinterher, stützte sich mit beiden Händen ans Geländer, weit vorgebeugt, schon war er beim Heck, dann verschluckt, vielleicht nur ein leichter Schubs, vielleicht dachte ich es eher, dann verschluckt, dann stand ich zwischen Mutter und Tochter und entschied mich für die Tochter, und streichte ihre aufgestellten, feinen Ärmchenhaare.
Dann stieß Lilly ihre Mutter über Bord.
Werde nie den Ausdruck in Mrs. Wilbur-Hartings Gesicht vergessen, als sich ihre Tochter für die schwere Geburt bedankte. Kinder können großes Glück bedeuten.

*

Schiffsbord erscheint jede Seereise wie ein Gefängnis, dem man in Aussicht stellt, man müßte nur in Freiheit schwimmen können. Auf hoher See, offenem Meere, fern aller Lande. Nahm ich mich nun den fortwährenden Tagen Lillys an. Verband uns etwas, was besser verschwiegen gehörte, wollte man die Geselligkeit einer Frühlingsreise zu See nicht mit den Unannehmlichkeiten von langen Erklärungen unter Deck und hochgezogenen Brauen in gestärkten Stehkragen verbringen, eine Regung unter Klassenmenschen, die schon die Zugehörigkeit in Frage stellen konnte – oder bestätigen. Was weniger verwunderlich war, doch den Ablauf einer unverbrauchten, frühlingsfrischen Brise, die uns indienwärts entgegenkam und aus verschiedenen Gründen aus dieser Richtung gelegen kam, durcheinander bringen konnte, was nicht wünschenswert war. Und kam es uns beiden gelegen, daß Lilly schon von Natur aus schwieg. Was mich nur mehr in der Absicht bestärkte, diesem Kind das Reden beizubringen. Nur wollte ich bestimmen, was es dann zu sagen hätte. War es wie ein leeres Buch, schon gedruckt, doch die Seiten weiß, die nur darauf hofften, beschrieben zu werden. So mein Plan. Den Einband – Mrs. Wilbur-Hartings Mißgeschick, über Bord zu fallen, bei spiegelglatter See; muß sie wohl gestolpert sein; und der Kleidsaum in den Schuhen; und das Geländer wohl zu tief – hatte ich schon. Nur den Sonnenschirm hätte ich doch auffangen sollen, beschwerte ich mich darüber, in der Wahl zweier Fälle, es nicht getan zu haben. Ich nannte das Buch den großen Wurf. Und schrieb es auch so. In meinem Zimmer, auf dem Rosenholzsekretär, in ein rotes Notizbüchlein. Und notierte dorthinein: „Der große Wurf. 12. Mai. 1899, zu Höhe der mallorcinischen Inseln, mildem Sonnenschein und ohne Wellengang, warf sich Mrs. Wilbur-Harting voller Freude dem Glück entgegen. Tochter Lilly, Schiff und Mannschaft wohlauf. Die Motoren unter Dampf. Erwarte den Suezkanal mit Spannung. Ob man von dort die Pyramiden sehen kann? Vorher Landgang in Alexandria. Kohlenaufnahme. Essen bekömmlich. Keine Übelkeit. Passagiere. Die Reise steht uns noch bevor.“

Den nächsten Tag verbrachte ich damit, den Verpflichtungen des Afterdecks beizuwohnen. Hatte es sich auf dem Weg dorthin – ich nahm den Weg durch den Kabinengang; auch um mir die Gewohnheiten der Zimmerzuteilung einzuprägen, und wollte darauf noch später zurückkommen, was dazu führte, wer nun näher zu den Ausgängen logierte und wer näher zum Meer; und bei diesen fielen mir diejenigen auf, daß die, die schon ein Leben hinter sich hatten, es eher zu den Ausgängen drängte und die, die sich noch neu mit diesem auseinandersetzen mußten, diese zog es näher zu den Ausblicken auf die Wellen und deren Schäume und waren fasziniert von diesen, wie sie sich so regten und so gegen die dünne Bordwand schwappten und warfen beim Betreten der Zimmer gerne ihre Sonnenhüte auf das Bett und ein Lächeln mit dem Aufschrei der Glückseligkeit an den Kopf der frischverblümten Ehe; und welche nun länger untergehen würden, entschied wohl der schnellere Schritt zu den Beibooten – herausgestellt, daß die Wege durch die Kabinengänge nun wirklich zu schmal für aufgeregtes Verlassen gezimmert waren und stellte mir schon vor, wie sich Menschen durch die Türen verklemmten mit ihren schweren Koffern phantasievoller Initialen noch phantasievollerer Städte des noch phantasievolleren Kontinents in den Händen, weil sie wohl etwas mitnehmen wollten, oder zumindest etwas in Händen halten wollten, zumindest diese Initialen, sollten sie dieses Schiff aus anderem Grunde verlassen, als für einen Ausflug in heiterem Wohlwollen der Erwartung, in Häfen Buntem beizuwohnen, Umtriebiges und Ungewohntes fremder Lande fremder Menschen fremder Belohnungen, entgegen dem Grau rotgeklinkerter Stadthäuser und dem züchtigen Spazieren auf den Bürgersteigen zwischen den Stufentreppen – bei den Stufentreppen unzüchtig durch einen gewagten Blick die Treppen hinauf, man könnte am Türknauf und an der Abnutzung die Stellung in der Gesellschaft erkennen, und abfällig –, und sich in diesem Festhalten ihres Habs so einen Vorteil verschaffen, außer dem, nur schneller hinuntergezogen zu werden.
Und stellte mir vor, meine Koffer an Ort und Stelle zu belassen und nur das Nötigste – mein Leben, meine Eitelkeit und… mein rotes Notizbüchlein; in dem ich hoffte, Lillys Sprache hineinzudiktieren – mitzunehmen, in der Aussicht, nicht vor den anderen zu ertrinken. Zumindest ertränke ich nicht vor den anderen. Zur Not stieße ich Ertrinkende, die sich nicht standesgemäß an wogende Beiboote klammerten und nur lästig waren, zurück in die Fluten. Sie verstünden wohl die Vorteile zu beider Seiten. Wozu ein Beiboot diente. Wozu es nutzte. Wozu es nicht umkippen sollte. Zumindest solange ich darin war. Und nicht den teuren Koffern aus französischen Initialen vorbehalten waren, sondern den vollen, ausgesprochenen Namen von Menschen mit Zukunft.
Menschen mit Zukunft. So hätte ich eigentlich mein Notizbüchlein betiteln sollen. Menschen mit Geschichte gab es ja schon zuhauf. Und so war es nicht weiter verwunderlich, warum ich mich so sehr um Lilly bemühte. War sie das Gegenteil von Geschichte. Hatte sie keine. Fehlte ihr die Sprache. Fehlte ihr die Geschichte ihrer Zunge, sie mitzuteilen. Und sie weigerte sich auch beharrlich, sie aufzuschreiben, obwohl ich sie ermunterte, bei den Gelegenheiten, die ich mir verschaffte. Nötigte ich sie aus ihrem Zimmer, indem ich Stewards beauftragte –  Aufmerksamkeit, wie akkurat sie ihre Dienste verrichteten und wie steif gebügelt ihre Hemden waren; oder Geld beeinflusste –, man erwartete sie unter Vorwänden weiterer Klärung auf dem Sonnendeck, den Sonnendecks dieser Reise. Hatte sie keine Geschichte. Außer diese dieses außergewöhnlichen Zwischenfalls mit ihrer Mutter. Und warum sie sie nicht vorher von diesem Schiff ins Wasser warf. Erst, als ich zugegen war. Und da noch nicht mal Ton. War wohl das ihre Geschichte. Ihre ganze. Ihre umfassende. Und war es wohl Mrs. Wilbur-Hartings Geschichte, die ich in das rote Notizbuch verfaßte. Oder war es gar meine? Ich verneinte. Und ein Nein klingt in der Beharrlichkeit des Windes auf dem Meer auch nur wie beharrlich nichts Gesagtes. Beharrlich Nichtgesagtes wie Lillys Schweigen. Meiner hieß Panthalon Tearst. Ich beließ es vorerst bei diesem.
„Gestatten?“
Gestattete mir aber vorher noch den Gedanken, warum es die Mannschaft nicht weiter beunruhigte, daß ein Passagier noch vor dem Mittagessen über Bord fiel. „Ein Gedeck weniger.“, kam mir in den Sinn. Vielleicht war es einfach nur ein Gedeck weniger.

*

Natürlich wartete ich nicht die Antwort ab. Und nahm den Liegestuhl in Beschlag, noch bevor etwas die Erlaubnis in die Länge einer Überlegung zog, das kürze Zögern, das eine Wahl ließ, aber entgegen den Gepflogenheiten einer gebuchten Reise stand, den Liegestuhl auch zu benutzen, so er einem dadurch zustand, allein dadurch schon beim Bezahlen des Tickets und nicht Personal war, die nur zum Stehen da waren, ob man sich die Nähe, in die man sich begab, durch das Dazusetzen ermöglichte, schlicht, weil man es tat oder setzte sich das entspannte Aussetzen der Hinlänglichkeiten eines Hingebens bei Cocktail und Nippens zu mir in der Erwartung den Platz freigelassen zu haben, in der Erwartung, niemand würde diesen Stuhl in Besatz nehmen, weil es sich nicht gehörte, so nah der Erholung eines Menschen beizuwohnen, dem man noch nicht vorgestellt war. Ich beließ es bei der Umständlichkeit und versteckte so mein Verschweigen, daß es mir egal war, was mein Sitznachbar dachte, auch wenn ich seine Gedanken beim Schlucken einer schlechten Wahl des Cocktails für den Nachmittag lesen konnte, dem man anmerken konnte, die Lippen waren nur Cognac gewöhnt und auf Fahrt versuchte man sich an Exotischem, um Waghalsiges einer Reise abzugewinnen, wobei doch schon das Waghalsigste war, sich aus einem feinen englischen Club zu bequemen und von den Abenteuern, noch bevor man sich aus diesem verabschiedete, zu schwärmen, als plante man, Halbinseln zu erobern auf dem Rücken eines Kamels. Und weil dem nicht so war, aber das Gefühl mochte, wenigstens Unverschämtes in Form eines schlechten Cocktails wählte, und so zumindest seiner Zunge eine Eroberung vorzugaukeln. War es ihm also doch unangenehm, daß ich mich neben ihn setze. Aber war ich Licht. Und Licht fragte auch nicht, wenn es schien, ob es nun da sein durfte oder nicht. War ich Schatten, den ich nun auf sein Gesicht warf. Und war es mein Umriß meines Kopfes, der seinen verdunkelte. Nahm der meine Form an. Könnte man nur durch Schatten auch den Inhalt übertragen, so begrüßte mich das darunterverlegte Gesicht zumindest willkommen. So aber versteckte es sich trocken in wissenschaftlichen Abhandlungen über das Ableben von Pflanzen der neuen Welt Australiens – nichts anderes war wohl ein Gattungsbestimmungsbuch mit Zeichnungen von herausgerissenen Blättern und Blüten, wenn sie nicht mehr in der Erde steckten, aus denen sie erwuchsen –, aus denen ich schloß, daß der Herr, der neben mir an seinem eroberten Cocktailglas nippte, als wäre es die Halbinsel Sinai, und in zweiter Hand das Buch gegen die Aussicht hielt, von Indien, dorthin fuhr dieses Schiff, beabsichtigte, seine Reise weiter zu verplanen. Seine zweite schlechte Wahl – ein Tropenhut – ließ weiteres ahnen. Ich ordnete umständlich meine Beine, um sie dem Liegestuhl anzupassen, strich den Stoff der Hosenkleider glatt und war auch sonst unangenehm. Atmete lauter als manierlich und nahm auch die Äußerungen – Räuspern eines zu englischen, zu ins Sitzpolster eingelassenen Clubs des Westends – des nun neuen Nachbarn nicht als Aufforderung, Ruhe zu geben. Ich entschuldigte mich dadurch, außerhalb der Stadt zu leben und Berrisworth schon als Großstadt anzusehen, wenn man die Welt aus Sicht eines Gartens betrachtete, den ich zurückließ, nachdem ich ihn erschuf und nachdem er erschaffen war, ohne noch einen weiteren Gedanken an diesen zu verschwenden, ihn zu erhalten, weil es nicht reizte, etwas zu behalten, wenn etwas vollendet war, und ihn verließ, um Neues zu erschaffen. Und so kam es auch nicht von ungefähr, daß ich meinen nun vorgestellten Sitznachbar – wir saßen nun lange genug nebeneinander bei Aussicht auf das zurückgelegte Fahrwasser, ohne uns einer anderen Klasse zuzuweisen, als die, die uns zustand oder umzubringen – verachtete dafür, nicht selbst etwas erschaffen zu haben, außer den Umstand der Beschwerde, den durch schwere Zigarren gefüllten Aschenbecher in einem englischen Club schon als etwas selbst Erbautes zu betrachten, vom Butler leeren zu lassen. Wie konnte dieses Land nur die ganze Welt erobern, erstaunte ich mich darüber, daß es gelang. Erinnerte mich aber zum Glück noch daran, daß man in allen Kolonien von den englischen Parks und Gärten schwärmte. Gärtner – die Toten nicht unerwähnt – sind Eroberer. Und Erobertes schaffte es in Bücher. Der Garten der Fruchtbarkeit – Die Aufzählung der Arten nach C. W. Twelthin, Philosphiae Doctor blätterte sich in Erobertem noch eine Weile gegen die langweilige Blüte des Blaumeeres, der sich im Himmel spiegelte, bis sich weiße Wolken auftaten, endlich etwas Lebhafteres als Totes der Aussicht entgegenzustellen, der Vergangenheit hinterherzuschauen, als wäre es eine standesgemäß heiratsfähige Frau mit nicht unerheblicher Mitgift oder ein prächtiger Gaul.
„Warum ist Licht eigentlich hell?“
„Wie bitte?“
„Verzeihung. Ich habe mich nicht vorgestellt. Panthalon Tearst. Ich sprach zu mir selbst. Ich fragte mich nur: Warum ist Licht eigentlich hell?“
„Es wird wohl seine Gründe haben. Sie entschuldigen mich.“, entschuldigte er sich nicht und stellte sein Cognac-Cocktail-Eroberungsglas strafend ab und stellte sich nicht vor. Tat es dann doch, weil er nun merkte, daß er soeben eine Hand frei hatte und hatte man eine Hand frei, die es gewohnt war, etwas zu halten, so kam sie sich seltsam unbenutzt vor, legte sie aber sodann an sein Revers an. Vielleicht lag ja da das Erobern: Im Erobern eines weißen Revers an Bord eines Schiffes auf einem Liegestuhl des Sonnendecks eines Schiffsdampfers, indienwärts. „Entschuldigung. Conrad Coulting. Mit Verlaub.“ Ein schlechter Name für einen schwachen Eroberer, dachte ich und einem englischen Club nicht angemessen. Kriege müßten wohl noch bevorstehen und die Namen der neuen Eroberer noch geboren werden. „Panthalon Tearst. Hatte ich mich noch nicht vorgestellt?“
Und Licht war vielleicht hell, weil es seine Gründe hatte, nicht dunkel zu sein, weil es daraus keinen Vorteil zog, sich fortzubewegen und schon gar nicht so schnell. Und war Dunkel vielleicht deshalb so langsam. Und in diesem Unterschied erst, zwischen hell und dunkel, die in Bezug zueinander standen und dadurch erst etwas schnell war und etwas nicht, verfinsterte sich Conrad Coultings Miene, weil es ihm vielleicht seltsam vorkam, daß ich mich ihm ein zweites Mal vorstellte, weil ich wußte, daß er in englischen Clubs des Westends verkehrte, dicke Zigarren veraschte und ich noch etwas mit ihm vorhatte.

*

Was ich vorhatte war dem Umstand geschuldet, anwesend zu sein und zu beobachten, wie sich etwas veränderte und daraus Schlüsse zu ziehen, wie es nicht geschah, wenn ich es vorzog, unter Deck den weiteren Verlauf Lillys Geschichte in leere Seiten meines Notizbüchleins schon hineinzudenken, während ich sie beschäftigen ließ, oben an Deck zu verweilen, auch um sie immer daran zu erinnern, daß das Wasser, das das Schiff trug und damit sie, ihre Mutter verschlang und im Oben und Unten schon der Unterschied zu erkennen war, zum Nachmittagstee Gebäck unter Sonnenschirmen zu knabbern, derweil sie darauf bedacht war, keine Krümel auf ihren Schoß fallen zu lassen oder wenn sie es taten, es vor anderen zu verheimlichen, oder eben nicht, wie es Mrs. Wilbur-Harting auf dem Grunde eines Meeres verschlagen hatte und dort in rausgefressenen Augen in deren Höhlen nun kleine Fische Unterschlupf suchten, worin die eigenen Augen vorher nur schutzlos waren, vor dem, was sie als letztes sahen, seitdem sich Lilly aus ihrem Schoß platzte, unwillkommen gerade in dem Augenblick, dem unwillkommenen Augenblick, weil sie den Augenblick, gerade den, für etwas anderes verplante, in einem Buch zu lesen in etwa oder sich einfach nur durch das Haar zu fahren und Lilly in jedem anderen Augenblick als diesem vielleicht willkommen war, als sie auf dem Weg vom Salonzimmer zum Aussichtszimmer, in dem vermögende Damen auf ihren Gatten warteten – wozu gab es Fenster – sich auf die geflieste Diele spuckte, die vom Personal soeben frisch geputzt war, und dadurch noch mehr Unbill hervorrief in einem ordentlichen Haushalt, und zwischen den Belangen von Zimmern und Zwecken dieser über diese rutschte als rotverklebter Streifen mindestens drei Meter weit vom Ursprung, und wäre sie wenigstens in einem der Zimmer zur Welt gekommen und im Erblicken des aufgerissenen Schlunds der Mutter hätte sie sich erschreckt, so erschrocken, daß sie schrie und so laut, um zu zeigen, daß ihr erster Schrei des Erschrockenseins vor dem nun beginnenden Lebens der Mutter galt, doch lag sie nun dazwischen auf den Fliesen und fern dessen, was sie bewegen konnte, zu schreien, sondern schaute mit neuen Augen hoch, die noch selbst verklebt waren, nur an die Decke, stumm, und war da nichts, und das eigentliche Wunder war, daß sie dennoch atmete, nur ohne sich darüber zu beschweren, daß es das selbst erschrockene Gesicht der Mutter nicht benötigte, es zu tun, und von da an still, ohne zu reden, nun nicht mehr vermochte, ihre Tochter darauf hinzuweisen, durch belehrende Blicke, gerader an der Teetafel zu sitzen und die Krümel gerader hinunterfallenzulassen auf ihren Schoß und gerader zu verheimlichen, und sie nun etwas krummer saß, um den Winkel des Kummers weniger, im Knabbern Haltung anzunehmen, die Finger beim Greifen des Gebäcks, das neben der Tasse Tee lag, enthemmter auszustrecken und in der Wahl der Enthemmung, zwischen Tee und zwischen Gebäck ganze Bergseen voller Abgründe verborgen waren, sich in der Anwesenheit eines Menschen beherrschen zu müssen und in der Abwesenheit nicht mehr, zumal die Abwesenheit endgültig war – blieb das Zittern –, während ich später noch an Deck auf einem Sonnenstuhl den weiteren Verbleib Conrad Coultings auf diesem Schiff verplante und ob es nicht sinnvoller war, daß dieser Australien nie erreichte, um die Geschichte Australiens um eine Episode zu ersparen, um sie nicht geschehen zu lassen, im Ausdruck dessen, daß ich in ihn einen Samen sah aus der alten Welt, der sich aufmachte, sich in die neue Welt zu pflanzen und nur das dort heimische, selbstgewachsene Gefüge störte. Plante ich also Conrad Coultings Tod. Was nicht weiter verwerflich war, da wir uns sowieso nicht standesgemäß vorgestellt waren. Ich mich ihm selbst vorstellte. Und sich daraus keine weitere Verpflichtung ergab, eine gedeihende Gesellschaft mit ihm zu pflegen.
„Wie ist eigentlich der Flügelschlag entstanden?“, trieb ich ihn aber vorher in den Wahnsinn, ihm Konversation aufzuzwingen – Der Garten der Fruchtbarkeit nach C. W. Twelthin mußte doch auch Vögel kennen, zumindest gegen Raupenfraß –, sein Revers, an dem er sich festhielt, Schweißflecken seiner Finger aufsaugte, oder war es nur das Kondensat des Glas eines schlechten Cocktails, der jetzt erobert war, worin auch kein vernünftiger Sinn bestand, Eroberungen außer an Portwein vorzunehmen, weil mir auffiel, daß selbst Vögel dieses Schiff mieden. Entweder, weil sie darin keine Nahrung erkannten oder weil sie sich fragten, wie sie all die Kadaver verdauen sollten, trieben sie nur oben, wählten sie die Abkürzung, gleich über die Reling zu steigen, und sich den Untergang an Land zu ersparen, wo auch immer ihr Reiseziel lag, um dort nur die Begräbniskosten aus ihrer Hinterlassenschaft in fremder Währung und unbekannter Sprache zu tragen. Könnten sich in fremden Sprachen nur abfällig äußern. Das eigene Ableben sollte daher in Muttersprache erfolgen. Letzte Worte könnten noch wichtig werden, mindestens, oder zumindest noch mal Kopfschütteln erzeugen. Zu letzterem riet ich. „Auch diese werden ihre Gründe haben. Sie entschuldigen mich.“, räusperte sich Conrad Coulting. Und dieses Räuspern wollte ich mir vormerken. Das sollen seine letzten Worte sein, entschied ich. Zumindest entschied ich jetzt mal für ihn, wobei er nur selbst immer zögerte. Was seinen Tod allein dadurch schon rechtfertigte. England braucht keine Zögerer. Sie haben Gärtner. „Vögel schlagen mit den Flügeln, um das Geschwisterchen aus dem Nest zu schubsen. Sie erkennen darin wohl einen Vorteil. Zumindest bei der Fütterung. Fehlt dann zwar die Wärme beim Kuscheln. Aber über diese können sie ja dann noch nachdenken, wenn sie fliegen. Im wärmenden Federkleid der Sonne nah. Und das Geschwisterchen nicht, Mr. Coulting.“

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Vermied ich. Und konnte sie zu den verabredeten Stellen bestellen, und sah sie sich da um, auf dem Seitendeck, wartete nur ein bestellter Trunk, ein Liegestuhl und eine Decke und sah sie sich um und bestellte ihr zu den Fragen nur die Unsicherheit, sich am richtigen Platze zu befinden, im Blicken, den ein schüchternes Kind sich nicht traute zu werfen, dann doch und war so viel Mut vonnöten von einem Buch aufzublicken und mußte man sich so sehr trauen, sich aus der Sicherheit der Zeilen zu entlassen, so wartete nur die Bewegung, den ihr Kopf zur Seite machte darauf, niemanden vorzufinden, wo etwas sein sollte, und machten ihre Locken die Bewegung mit, Gesellschaft und wäre sie das das Unsicherste, worauf sie sich einlassen konnte, wenn das alles war, was ich zum verabredeten Ort schickte. Und war woanders. Und schickte ihr Nachricht durch höfliche Stewards, ich verspätete mich durch Pflichten. Worin auch immer diese bestanden auf einer Reise, ließ ich sie warten, ich verspätete mich nur unwesentlich. Und war es ihrer Erziehung geschuldet, nun am bestellten Ort zu verweilen. Und hielt ich sie so fest. Und hätte sich jederzeit fortbewegen können. Doch wäre es dann ihre Unhöflichkeit gewesen. Und war sie dieser verpflichtet, dort zu warten, bei zweitem Trunk, Liegestuhl und nun schon gewärmter Decke. Und machte mir die Wärme zunutze, bei Maiwind, geschlossenen Haaren im Verharren, sie nicht in Bewegung zu versetzen, sie durch nichts einzutauschen – gewöhnte man sich erst daran, und war es die eigene –, außer durch Aufforderung, der Lunch sei nun vorbereitet oder Panik, das Schiff ginge ohne einen unter und man vergaß, es ihr rechtzeitig mitzuteilen. Wie unbequem es in beiden Fällen war, die selbstgewärmte Lage aufzugeben. Und gerade, es mochten kaum drei Stunden vergangen sein, als sie sich an die Wärme der Decke gewöhnte, schickte ich Nachricht.
War es nicht seltsam, daß man denselben Mund dazu benutzte zu essen, aus dem sich die Sprache entwickelte, und aß man, und wollte man gerade die Speise loben oder sich ein Lob sparen, um den Koch nicht in Verlegenheit zu bringen, gegen unvermeidliches Wanken gegen unvermeidliches Verdanken seine Kochkünste zu hinterfragen, wenn sich doch auf einem Schiff umgeben von Unendlichkeiten und Wellen nicht so schnell Ersatz auftreiben ließ und Lob und kein Lob keinen Unterschied machte, Einfluß auf den Geschmack auszuüben, wollte man sich diese Künste nicht selbst aneignen wider dem Unvermögen Tage zu See in der Küche zu verplanen statt an Sonnendeck und Tafel und es durch gute Gründe unterließ, weil in beiderlei Fällen – Lob und kein Lob – sich jeder Geschmack runterschlucken ließ, war es gar nicht mehr so seltsam, denselben Mund dazu zu benutzen, zu essen und zu sprechen, weil die Ursache, den Mund in Bewegung zu versetzen, nur durch Hunger zu erklären war und man nur beim Kauen schwieg, so man über Manieren verfügte, und den Hunger mit Worten vertrieb, entwickelte sich Sprache also, nur übers Essen zu reden, es herbeizureden – egal wie – im Vorteil, Essen anzusprechen und sprachen von nun an sehr viel Menschen, wohl weil sie darin einen Nachteil sahen, still zu verhungern, unterstellte ich Lilly, weil sie beharrlich schwieg, nur andauernd zu kauen, ihren Manieren geschuldet, mit vollem Munde nicht zu sprechen, und war wohl alles, was sie sah, Nahrung und sie nur unendlich lang damit beschäftigt, zu kauen, und war sie wohl daher so dünn, weil sie wohl vergaß, das alles, was sie sah, auch runterzuschlucken. Und einem kleinen Eingriff in die Platzwahl zu verdanken, den ich vornahm, indem ich den einen Steward, der für die Zuteilung zuständig war, Gäste und Gedecke zuzuordnen, durch einen anderen ersetzte, obschon es weniger meinem Charme zu verdanken war, so ins Gefüge vorgegebener Inszenierung, choreographierter Abläufe unter Stewards einzugreifen, die in ihrer Perfektion Balletaufführungen glichen, nur ohne viel Bewegung und Musik und Fehlen von jeglichem Reiz, Tänzerinnen oberhalb des Tutu Aufmerksamkeit zu widmen, und mehr den Beinen bis hin zu den Füßen, die im Wechsel zwischen durchgestreckt und gespreizt, Erwartungen erzeugten und alle Versprechungen brachen, gerade in dem Augenblick, als sie auf Spitze den Zugang zu ihrem Weltenverschlingen verwehrten – was sie so alles verschlangen, doch im Öffnen der Beine zur Musik nur schutzlos waren, und sich noch mehr preisgaben, soweit sich Beine strecken können, Spagat im Sprung, Spagat im Stand, elegant, aber nicht gegen einen Schubs, bestand der Spagat im Sinn wohl darin: Im Boden seinen Ursprung fand. – und mehr dem Umstand geschuldet, mit begehrten Pfundnotizen, befolgte Anweisungen zu schreiben und hinterließ sie immer dann, dankbar aufgenommen, wenn sich für alle Beteiligten – mich zuvorderst, den Stewards, der Verträglichkeit – ein sicherer Gewinn abzeichnete, was dazu führte, daß sich Lilly nun ohne, daß sie je etwas ahnte, wie sehr ich sie plante, seitdem sie zu zweit, an der Seite ihrer Mutter, über eine schwindelerregende Gangway das Schiff betrat und nie mehr zu zweit je mehr über eine Gangway ohne Schwindel je auch nur mehr ein jegliches Schiff wird verlassen können – außer schwanger, als Mutter – von dieser Platzwahl überzeugen konnte, indem ich mich entschuldigen ließ, sie verstünde sicher meine Vertröstungen, schüchtern folgte sie diesen und dem ausgestreckten Arm des bezahlten Stewards, mit weißen Handschuhen gegen den Schmutz von Anhaftungen der Flugblätter der Bank of England geschützt – denn nichts anderes waren wohl Banknoten: Flugblätter, die zu irgendwas aufforderten, aufriefen, einluden, ausluden, zu Versammlungen, zu neumodischen Kaufhauseröffnungen oder im besten Falle zum Tee mit der Queen von England, dafür allerdings reichten auch schnöde Pence in jedem Haushalt unter der Krone, vornehmlich um 5 Uhr Royal Borough of Greenwich –, die noch jede Welt eroberten, sofern die Wechselkurse stimmten, und Winde für Flugblätter gab es immer, schüchtern nahm sie Platz, schüchtern legte sie die Hände auf den Schoß, schüchtern legte sie darauf ihre Augen ab, luftzugströmendfensterspaltweit mehr verschlossen als offen, und aß ihre blassen Finger auf. Jeden einzelnen. Auch die Knochen. Kaute wegen dem Hunger. Verschonte auch nicht die Fingernägel. Und schwieg. Kaute. Und schwieg. So entstand jede Sprache. Und keine Verständigung. Aber schöne Worte. Waren noch so viele mit dem Kauen beschäftigt, ohne jeden Bissen, an der Lunch-Tafel, aber saß so wie durch Zufall neben Conrad Coulting, der schon in Gedanken Pflanzenstiele, Blätter, Blüten Australiens zum Trocknen zwischen die Seiten des Garten der Fruchtbarkeit säuberlich einlegte in Durchsichtpapier und den Pflanzen jegliches Volumen der Lebendigkeit versagte, schon damit er sie immer bestaunen konnte, und dabei nicht ahnte, wie sehr ich seinen Tod plante, indem ich ihn mit Lilly zusammenführte, seltsamerweise unmerklich, wozu zu spreizende Beine, Spagat, Schubs, Spagat jenseits allen Ballets noch dienlich sind, dieses Kind mit den seltsam regungslosen Locken von ihm schwängern zu lassen, um sie so zum Reden zu bringen – um jeden Preis – und ihn – nachdem es geschah – von ihr über Bord werfen zu lassen, mittlerer Fahrt, mäßig Dampf, ostwärts, Schubs, und das Meer war so schön. Der große Wurf verdiente sich sein Zittern, nahm die Bewegung auf. Vor Tunis, meldete der Ausguck, lag ein Kanonenboot. Keine weiteren Meldungen.

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Im Ausdruck seines Körpers zeigte sich die Schlechtigkeit des Daseins. Wie sehr man gegen seinen Körper kämpfte. Sollte man nicht gegen seinen Körper ankämpfen. Sollte man sich von ihm begleiten lassen. Wie auf einem Spaziergang. Lieblich gerne durch die Jahreszeiten. Kannte der Körper einen Frühling, machte er schon Bekanntschaft mit dem Sommer, mit dem Herbst stellte er sich den Winden, dann schon mit dem Schnee des Winters. Kleidete sich der Körper für die Jahreszeiten ein. Für Kälteres stellte man ihn zusammen, legte man die Kleider für Wärmeres beiseite. Im Frühling. Wenn das Jahr sich endlich bequemte, anzufangen. Viele hatten die Nachsorge, im Frühling noch den Zobel des Winters zu tragen. Und schwitzten unter der Last des Mantels einerseits, andererseits unter der Last der Hitze. Arme Menschen dagegen sah man zu allen Jahreszeiten in Leinen. Sie kannten auch nicht die Nöte der Reichen, sich von ihren Kleidern an Oberdecken promenierend begleiten zu lassen. War es auch nur ein Test der Zeit. Wie viel nahm man mit, wenn man sich über die Haut beschwerte, die einem versprochen war, gleich von Geburt an, Bleirüstungen, wo sie für Flügel zweier weißer Schmetterlinge gemacht, im Geblättere grüner Gegebenheiten, wie sie doch im Sommer aller Bäume kommen sollten und zur Krone reichen sollten. Und man dachte, man müßte nur schneller schlagen, mit dem, was einem angekleidet, nur öfter, nur bemühter sein, und das alles brächte diese Schmetterlinge von ihrem Vorhaben ab, lieber weiter unten, zusammen zu tanzen, wozu zwei weiße Schmetterlinge nun mal gemacht, und die Musik weiter oben immer schöner. Legte ihnen gleich noch Umhänge um, je weniger gesagte Worte dabei, umso wichtiger, goldene Ketten auf die Schultern, goldenes Herkommen – sollte den Aufstieg erleichtern –, goldenes Flüstern, nicht dabei zu enttäuschen, goldenes Anschubsen von hinten, mit goldenen Belehrungen gleich ins Licht – und nun mal los! Und der Sommer warm. Und die Blätter. Und die Bäume. Und die schon immer. Und die nur da für die. Und nun mal los! Und nun mal los! Und die Flügel so schwer. Und nicht vom Fleck. Und nur weitere goldene Ratschläge, und nur weiteres goldenes Aufmuntern: Warum es nicht mal ohne Flügel versuchen? Das macht das Fliegen gleich viel leichter. Und ersparte gleich das ganze Flattern. Und Blei und Gold als Rüstung, sich nicht zu verletzen. Und Du kannst es doch! Du mußt Dich nur an jeden Tanzschritt erinnern. Nur jeden eingeprägten wiedergeben. Nur jeden auswendig gelernten aufzählen, jeden still vor Dich hersummen, nur still singen, nur still singen, und die Musik gleich so. Und die Musik und Du. Und für die Blätter, und seien sie noch so grün, nur stumm. Und möchten sie nichts mehr, als aufgefordert zu werden. Und keine Flügel. Und kein schüchternes Umgarnen. Und kein Lied von Dir, was sie so sehnlichst hören. Keine Angst von Dir, vielleicht abgewiesen zu werden. Keine Möglichkeit der Blätter, sie Dir zu nehmen. Nur sehnlichst zu nehmen. Im Mai schon keine Flügel mehr, wenn man sie im Sommer braucht. Schrei sie aus Deinem Leibe heraus! Befehle sie aus Deinem Körper! Auch in angefangenen, abgebrochenen Sätzen! Doch. Und Du nur stumm. Tanzen zwei weiße Schmetterlinge. Tanzen wie zwei weiße Schmetterlinge. Tanzen zwei weiße Schmetterlinge. Tanzen wie zwei weiße Schmetterlinge. Tanzen Schmetterlinge. Tanzen geht einfach so.
Der Test der Zeit. Die Blätter beraten lange. Du hast ihn bestanden. Sie verzeihen Dir Deine fehlenden Flügel. Und schenken Dir ihre grünen. Und ich schenke Dir mein Lächeln. Ziehen meine Lippen dafür kurz ihre Rüstung aus. War sie eh nicht kleidsam, Lippen zu schmecken. Wie schmecken sie? Du erzählst es mir dann. Ich höre Dir zu. Dann endlich höre ich Dir zu. Meine Ohren stumm. Und Deine Lippen lecker.




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„Des Schweinewohl ist des Pfannenwohl.“, denke ich über das Schicksal der Schweine nach, die es aus ihren Ställen zog. „So viel Frühling kann es gar nicht geben, als daß es sie nicht in die Kühle einer Kuhle zöge. So viel Frühling kann es gar nicht geben, als daß sich diese Pfanne nicht auf eine Schiffsreise beföhle. Im Klackern der Kombüsenküche hört man auch noch ihre Schreie. Schiffsbord erscheint jede Seereise wie ein Gefängnis, dem man in Aussicht stellt, man müßte nur in Freiheit schwimmen können. Auf hoher See, offenem Meere, fern aller Lande. Wie ausdauernd Schweine wohl schwimmen können? Ist Der große Wurf wohl auch nur eine Schlachterei. Bei dem die Klügeren der Schweine in schärferen Klingen das Lebenswohl erkennen. Und in den stumpferen das Leid, sich länger nach der Pfanne zu sehnen. Des Schlachters Hände kennt kein Zittern. Zittern bei den Schweinen. Sollte das uns Sorgen bereiten? Lilly?“

„Wer aber herzlos einen Terror beging, der beging ihn mit Herzen ebenso.“
„Die Zeit versteht nichts.“


***




Machen wir mal aus Panthalon Tearst den miesesten Zeitgenossen, den man sich vorstellen kann. Nach und nach. Der einzige, der nicht untergehen wird. Und dabei Gentleman genug ist, wenigstens er, sich dabei nicht selbst die Hände schmutzig zu machen.
Gibt ja genügend andere Hände.



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