Es war einmal eine Firma, die stellte Kühlschränke
her.
„Ihr seid doof!“, grölten die Kühlschrankmitarbeiter. Und:
„Ha-HA!“
„Dann kaufe ich euren Kühlschrank nicht mehr!“, sagten
die unzufriedenen Kunden, die nicht auch noch beschimpft werden wollten, wenn
sie die kaputten Kühlschränke schon kaufen mußten.
„Dann seid ihr…!“ Und dann knallten die
Kühlschrankmitarbeiter den Kunden fremdartige Wörter an den Kopf, die die Kunden
nicht verstanden und sie traten noch mal gegen die kaputten Kühlschränke, damit
die Kunden jetzt endlich die kaputten und getretenen Kühlschränke kaufen,
bezahlen und endlich abtransportierten.
„Aber die Kühlschränke sind doch kaputt. Die kaufen
wir nicht.“, sagten die Kunden.
„Müßt ihr aber. Sonst diskriminiert ihr uns! Und ihr
dürft auch nicht weitererzählen, daß unsere Kühlschränke kaputt sind. Tut ihr
das, dann hetzt ihr gegen uns.“ Und die Kühlschrankmitarbeiter schlugen noch
einmal demonstrativ auf die kaputten Kühlschränke ein: „Loß! Bezahlen!“
Und jeder wird ja jetzt der Hetze bezichtigt von
Kühlschrankmitarbeitern, wenn man keinen kaputten Kühlschrank kaufen will, und
Hetze ist’ne Petze und Petze ist’ne Bauernmagd, eine Bauernmagd, die keine
Bauern mag, ist Hetzes Petze also des Bauerns Sarg, und so kam es, daß die
unzufriedenen Kunden die kaputten Kühlschränke abtransportierten und leise
schimpften, aber so, daß die Kühlschrankmitarbeiter das nicht hören konnten,
aber schmissen sie auf die nächste Müllhalde.
„Soll die Kühlschrankfirma doch
pleite gehen.“, flüsterten die Kunden einander zu. Hinter vorgehaltener Hand.
Und dann wischten sie sich den Schweiß von der Stirn, weil Kühlschränke, auch
wenn sie kaputt sind, schwer sind und die nächste Müllkippe fern. Und dann
gingen sie in den nächsten Fernsehapparateladen und kauften Fernsehapparate,
erzählten aber, wenn sie jemand beim Hinaustragen der Fernsehapparate aus dem
Fernsehapparateladen auf der Straße sahen: „Nein, nein. Das ist ein
Kühlschrank.“
Und den stellten sie sich in die Küche, falls jemand aus
der Kühlschrankfirma vorbei kam, um zu gucken, daß man auch ja einen
Kühlschrank aus der Kühlschrankfirma in der Küche haben mußte. Und zum Beweis stellten
sie zwei Tüten Milch vor den Fernsehapparat und schalteten ihn an. „Siehst Du.
Die Milch wird nicht kalt. Das ist also ein Kühlschrank. Denn ein Kühlschrank
ist ja kaputt.“
Und dann prüften die Kontrolleure der Kühlschrankfirma
noch mal kritisch nach und legten die Hand auf das Gehäuse und nichts davon war
kalt und so zogen sie zufrieden wieder ab.
„Ja. Das ist ein Kühlschrank.“, sagten sie. „Nur
unsere Kühlschränke sind so kaputt, daß noch nicht einmal Milch kalt wird, wenn
man sie hineinstellt, selbst wenn sie von den Kühen aus der Antarktis stammt.“
Und so kam es, daß der Kühlschrankanbieter ‚Netfrostflix‘ so groß wurde. Seine Kühlschränke verkauften sich wie warme
Rosinenbrötchen in diesen Zeiten, die so gerne warme Rosinenbrötchen ißt, aber
trockene Lidl-Aufbackbrötchen liefert.
Und immer, wenn Du siehst, daß in der Küche Deines
Nachbarn Licht angeht, dann wird ein neuer Netflix geboren.
Was
aus den Mitarbeitern der Kühlschrankfirma wurde, die ihre fabrikneuen
Kühlschränke kaputt kloppten? Keiner weiß es. Warum sie das taten? Keiner weiß es. Dies
ist ein Auszug aus einem Artikel der überregionalen, unabhängigen Tageszeitung ‚Der Youtube‘. In dem wird nichts mehr
von den Kühlschrankmitarbeitern erwähnt.
Aber
was wurde aus den geliebten, gekühlten Getränken, die man so gerne im Sommer zu
sich nahm, wenn man vom Baden im See zurückkam und dem angehimmelten Eis aus
dem 3-Sterne-Kühlfach, wenn man aus dem See steigend verbotene Hotpants sah?
Die ließ man sich einfach liefern.
Oder man stellte einfach eine kühle Blondine aus Abchasien
in die Küche. Die seien so kühl, die bringen noch jedes Eis zum Frieren. Klappt
auch mit Hackfleisch, das man einfrieren will. Einfach zwei Minuten in die Nähe
stellen, schon ist das Hackfleisch gefroren.
Kühle Menschen ist das nächste große Ding. Kühle
Menschen sind die plappernden Gefriergeräte der Zukunft, von denen jetzt immer
bei ‚Der Youtube – Ihr überregionaler
Standard‘ die Rede ist, die den Inhalt des Kühlschranks gleich online
nachbestellen.
Oder Blondinen, die nicht so ganz blond auf die Welt
kamen. Denen sagt man heimliche Zauberkräfte nach: Die könnten alles. Außer
alles.
Und das scheint ganz nett zu sein.
*
(Ode/r
an:
„Internet? Nein, nein. Ich schaue nur Youtube
hier.“
Und was die schwere Lebensentscheidung ist? Die ist: Kaufe ich nächsten oder übernächsten Monat die Playstation 4 Pro? Denn dann kommt Red Dead Redemption Zwo.)
Und was die schwere Lebensentscheidung ist? Die ist: Kaufe ich nächsten oder übernächsten Monat die Playstation 4 Pro? Denn dann kommt Red Dead Redemption Zwo.)
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