Autos zu konfigurieren ist in Zeiten des großen
Internets so leicht wie eine Dose Linsensuppe zu kochen. Man muß nur ein paar
wenige Dinge bereitstehen haben: einen Dosenöffner, einen Topf und einen
Löffel. Man benutze den Dosenöffner, um die Dose zu öffnen, schütte den Inhalt
in den bereitgestellten Topf und rühre mit dem Löffel um. So ähnlich verhält es
sich mit einem Auto-Konfigurator, den man auf den Internet-Seiten von
Autoherstellern finden kann. Auto ausgewählt, Farbe, Felgen, Extras
hinzugefügt, umgerührt – fertig. Das Auto wird in aller Pracht angezeigt. Samt
Preis und Leasing-Konditionen. Womit wir wieder zur Dose kommen.
Man muß natürlich sicherstellen, daß einem die Dose
gehört. Der Dosenöffner. Der Topf. Der Löffel. Um satt zu werden. Womit wir
wieder beim Auto wären. Das Auto gehört einem ja nicht. Man kann nicht
einsteigen und losbrausen. Man besitzt nur ein Bild. Und eine Vorstellung von
dem, was einem fehlt vielleicht. Womit wir wieder bei dem sind, der die Suppe
kocht oder dem, der das Auto in einem Web-Browser konfiguriert hat. Der eine
hat eine Vorstellung vom Geschmack, der andere träumt sich eine Welt zurecht, sieht
sich am Steuer. Beide sind sie gleich. Doch der eine ist besonders. Der hier
macht sich ganz klein.
Denn nun geschieht Absonderliches. Er zieht selbst in
den Web-Browser ein. Er konfiguriert sich. Modell ausgewählt, Arme, Beine. Rumpf
und Kopf. Extras sind die Gedanken. Ein Preis erscheint, ein Bild. Ein Mensch wird
angezeigt in aller Pracht. Samt Leasing-Konditionen. Ein Glück!
Daß das Browser-Fenster vom Auto offenblieb. So schaut der
kleine Mensch sich um, hebt kurz die Schultern, die Hände wollen sich schon am Jackett
abstreifen, steckt sie in die Taschen dafür, während er sich zur Seite dreht, verläßt
sein Fenster, sodass er das nächste betritt, das konfigurierte Auto steht neben
ihm, er öffnet die Tür, startet den Motor, die Hände umschließen das Lenkrad, er
scheint nicht abgeneigt zu sein gegen ein Lächeln, Gang rein –und los!
Womit wir wieder bei der Dose wären. Denn noch bevor
er den Web-Browser verlassen kann, schließt sich das Fenster. Ein Lächeln nur noch
auf dem dunklen Bildschirm des Laptops. Beim Konfigurieren von Autos und Menschen
hatte der große Mensch schlicht vergessen, die Dose Linsensuppe einzukaufen.
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