"Hallo" ist das Pfandleihhaus des "Aufwiedersehn"...



Miniaturen des Absurden

Betrete mit der Miene der Abfälligkeit und erhalte Einlaß

Vom Jardin du Luxembourg zum Panthéon brauchte es schon mehr als platonisches Innehalten, um sich Gehör für Gesehenes zu verschaffen. Da...

Freitag, 30. August 2013

Etwas vergeht, etwas entsteht

Nun bräuchte man nicht Vieles, was man auf dem Weg des Aufgebens mit sich trägt. Man könnte sich all der Kleider entledigen, auch der Worte, um nicht zu schreien, die Hände am geöffneten Munde, aus denen nur Stille ströme. So stumm und nackt der Straße entlang laufen. Angezogen von den Blicken der Ungläubigen. Angezogen. Wieder. Liefe man bekleidet. Bräuchte man nicht alles, was man auf dem Weg des Aufgehens mit sich trägt. Außer dem, was andere besähen.

Und besähe man sich so im Vorüberpendeln der Ansichten zwischen den Blicken der Ungläubigen und den Blicken der Schaufensterscheiben aus Glas, so erschiene einem es nur recht, daß man nicht erkenne, wohin man renne. Doch bekäme es einem nicht gut.

Nun bräuchte man nicht Vieles, um das, was man sähe, zu verneinen. Schlösse man die Augen nur. Liefe nackt, stumm, angezogen und blind nun zu den Gefahren. Und müßte man nicht hören, gäbe es auch nicht Warnungen. Liefe auf die Fahrbahn. Hielte. Entfaltete die Arme. Der Mund nun wieder offen. Schriee die Wagen zum Ausweichen. Die nun auf den Wegen der Ungläubigen. Die zum Opfer. Tote. Ohne Empfinden als Täter. Verkrampfte sich gepeinigt in die Hocke, die Arme unterhielten den Körper. Und suchte die Schuld bei den anderen. Zu Recht. Denn sie versäumten vom Wege abzukommen.

Und fühlte man sich so, ohne zu spüren im Verkrampfen der Anwandlungen, so täte man es nicht im ersten Anschein des Wollens. Schlenderte stattdessen betucht im Anzug durch die Straße und pfiff vielleicht, um sich das Vorgestellte abzugewöhnen, hielte nur kurz, um zu bejubeln, was man nicht tat und schritte weiter seiner Taten vorgegebener Wege, um auf die nächste Gelegenheit zu warten.

Und bemühte man sich so.

Etwas vergeht. Etwas entsteht.



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