"Hallo" ist das Pfandleihhaus des "Aufwiedersehn"...



Miniaturen des Absurden

Betrete mit der Miene der Abfälligkeit und erhalte Einlaß

Vom Jardin du Luxembourg zum Panthéon brauchte es schon mehr als platonisches Innehalten, um sich Gehör für Gesehenes zu verschaffen. Da...

Donnerstag, 31. Juli 2014

Mannipulativ


Auch wenn es eitel ist:


Schöne Frauen lächeln mich öfter an. Warum? Weil sie sich an mich erinnern… Psst… Der Moment, wenn sie erkennen, daß sie wach sind, läßt den Mund aufspringen:


Weil ich der Mann* aus ihren Träumen bin.


Auch wenn es viele Träume gibt: Bin ich doch real ...und genauso schnell vergessen. An Orten, wo man Träume nicht erwartet, tauche ich auf – als déjà vu. Als Ahnung dessen, was sie schon vergessen haben. Auch wenn es selbstherrlich ist: Erfüllt sich ihr Traum für den Moment

 …weil es nur ein Moment ist, in dem Träume keine Zeit haben, zu platzen. Bin ich perfekt? Bin ich schön? Kein Traum ist perfekt, keiner nur schön. Darum träumen wir ja. Um das Perfekte passend zu machen …damit es auch in den Alltag paßt: In ein Schminktäschchen. In einen Einkaufswagen mit Pizza für die Woche und Joghurt für das Gewissen. In ein Auto mit noch zwei Monaten TÜV.


Ich bin ihre Plakette für das Leben.


Ich gebe ihnen zwei weitere Jahre Hoffen mit auf den Weg ins Alter. Auf den Weg. Der mit Kreuzungen lockt. Abzweigungen, Versprechungen, roten wie grünen Ampeln, die man überfährt, an ihnen hält oder wartet. Wartet… wartet… wartet…

…bis ich an der Ecke stehe – unerwartet – und ihnen ein Lächeln auf die Lippen zaubere.


Weil ich der Grund fürs Träumen bin…



Warum folge ich dann diesen schönen Frauen nicht?


Weil ich gefesselt bin, nicht gebunden, gefesselt bin:



Für jeden Traum, den ich erfülle, platzt ein eigener.




*




*[ersetze ‚Mann‘ durch jedes beliebige Wort, solange es ‚Frau‘ ist]


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