Englische Touristen. „…und Future Bonds. Schnüren. Schnüren. Schnüren. Immobilien? Shooting blanks. Money reinschießen.
Kommt nichts raus.“
Französische Touristen. „…und die Kochschürze.
David. Schniedel. Schniedel. Schniedel. Hi. Hi. Hi. Damit amuse gueule. Bocuse im Negligé. Bon appétit kommt von klein. Schnute ziehen. Nicht vergessen. Wir
sind Franzosen. Damit kommen wir beim Essen groß raus.“
Schweizer Touristen. „…Italiener. Diebe. Für den Duomo bezahlt. Was heißt zu kurz? Nein.
Schultern sind nicht frei. Der Rock hat normale Länge. Italiener. Diebe. Da
kommen doch auch andere raus.“
Amerikanische Touristen. „…und nochmal. Und jetzt
gib Dir Mühe. Damit die Zuhause sehen, daß wir hier waren. Die Hand höher. Setz
doch endlich den Fuß vor! Leaning tower.
Smile. Smile jetzt endlich. Damit die Zuhause sehen, wie great es hier ist. Great! Ja, so. Great! Great! Great! Jetzt come mal aus Dir raus!“
Deutsche Touristen. „…und sei nicht so laut. Muß
keiner wissen. Daß wir Deutsche sind. Schau Dir mal die Amis an. Ami-Teenies
laufen nur in Old Europe so rum.
Nackter geht’s ja gar nicht. Glauben wohl, daß hier alle nackt rumlaufen. In
den Duomo wollen die bestimmt nicht.
Keine Fotos. Nur der Schiefe Turm. Die dürfen mal raus.“
Japanische Touristen. „…und versuchen Sie es ruhig
mal. Lächeln. Lächeln. Lächeln. Nehmen Sie die Hand vom Mund. Wie die Europäer.
Ja, so. Nein, das sind Amerikaner. Die lächeln nicht. Sind gelangweilt. Viel
für die Zähne bezahlt. Aber dürfen nicht raus. Die Väter nicht. Fotos für
zuhause. Haben viel gezahlt, daß sie die Fotos zeigen können. Zähne. Zähne.
Zähne. Konnichiwa. こんにちわ。Ja.
Ja. Ja! So! Hier dürfen die mal raus.“
Chinesische Touristen. „…und den Schirm nicht aus
den Augen verlieren. Halte ihn höher. Immer nach. Immer nach. Ja, nur von außen
sehen. Nicht rein. Nicht rein. Schneller knipsen. Schneller. Schneller. Heute
noch Siena, dann Flolenz. Da hinten Bus. Schirm. Schirm. Schirm. Ich halte höher. Da
geht es raus.“
Der Platz der
Wunder in Pisa war für die Welt
gemacht wie der Reisepaß für Touristen, die ihrer Kleinstaaterei der Heimat
entreisen wollten und diese hier her mitbrachten. Um den Stempel der Einreise
bereichert und um ihre Reisekosten erleichtert. Und ihre Kleinstaaterei hier
her mitbrachten. Nur Amerikaner reisten visafrei. Und in Anbetracht der
Gesichtskontrolle betrachteten sie ihren Reisepaß, den sie beantragen mußten,
um visafrei zu reisen, als besonderen Vermerk, den sie mit anderen sammelten
und in das Familienalbum USA goes to the
Old kopierten samt Fotokameraknopfdrucklächeln samt berechtigter Erwartung,
Zuhause beneidet zu werden bei cookies
und apple pie.
Was für Engländer berechtigte Erwartung weckte, den
Umrechnungskurs ihrer Währung im Auge zu behalten, Pfund zu Euro, gegen das
sie selbst so gerne wetteten, um sich weltläufig auf dem Platz der Wunder nach Stand des Empire
zu erkundigen – würdigten den
Sehenswürdigkeiten kaum eines Blickes – und mutmaßten, wenn sie
Schiffbrüchige wären, müßte die Insel ihre Heimat sein auf der sie check balance den Stürmen ihrer
Finanztransaktionen trotzten, nur schwimmen konnten viele Engländer nicht.
Was den Chinesen bekannt vor kam. Daß viele nicht
schwimmen konnten, aber das Wasser liebten und mit diesen begrenzten
Fähigkeiten an ihrem eigenen Imperium bastelten, indem sie klüger über das
Wasser Stege spannten, nachdem ein früherer Kaiser es erst mit einer großen
Flotte versuchte, und vielleicht nasse Füße bekamen, was sie leidlich dennoch
daran erinnerte, daß sie nicht schwimmen konnten und besser doch die wenigen
guten Schwimmer, deren Können sie fehlsichtig ignorierten und denen sie die
Schwimmlehrererlaubnis gleich entzogen, wieder mit einzubeziehen, weil ein
Volk, das Stege über die Ozeane spannte, doch besser schwimmen lernen sollte,
als Versicherung sozusagen des Unbehagen nasser Füße wegen.
Was den Franzosen gleich war. Die waren so egal, daß
sie selbst in ihrer Grande Nation,
die sie mißmutig unter den Sohlen ihrer Petit
Bateau mitschleppten, so klein auf
dem Platz der Wunder wirkten, so daß
selbst Schweizer großmäuliger nach der Eintrittsberechtigung in den Duomo verlangten, freien Schultern und
nackten Beinen zum Trotz, und sich –
unverstanden sowieso – heimlich dafür schämten, irgendein Ausland je
betreten zu haben.
Was für die Deutschen wohl hieß: erst recht.
Und die Japaner ließen sich sowieso alles vormachen.
Vom Lächeln.
Der
Platz der Wunder war für die Welt gemacht wie der
Reisepaß für Touristen. Jeder brachte seine Grenzen mit.
Wie gut, daß wir alle wieder abreisten.
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