"Hallo" ist das Pfandleihhaus des "Aufwiedersehn"...



Miniaturen des Absurden

Betrete mit der Miene der Abfälligkeit und erhalte Einlaß

Vom Jardin du Luxembourg zum Panthéon brauchte es schon mehr als platonisches Innehalten, um sich Gehör für Gesehenes zu verschaffen. Da...

Donnerstag, 3. September 2015

Lebensaufgabe


Sie gab ihr Leben dafür auf.

Doch war es nur auch.


Etwas noch. Es lag nicht daran. Nicht an dem. Es ergab sich so auch. Und drückte sie nun näher dagegen. Der Regen. Spülte sie an die Wand. Während andere noch ihre suchten, versuchten sich weitere an nassen Schritten. Eine Confiserie lud daneben, der Arc de Triomphe in der Nähe. Folgte das Wasser der Neigung. Dem Champs-Élysées hinunter, in weiter Ferne La Défense.
 
Etwas noch. Es lag nicht daran. Nicht an dem. Es ergab sich so auch. Und drückte sie nun näher dagegen. Der Strom. Spülte sie an die Wand. Während andere noch darin verweilten, versuchten sich weitere an übereilten. Eine Theaterkasse lud daneben, der Broadway teilte. Folgte das Wasser der Neigung. Dem Times Square hinunter, in weiter Ferne Battery Park.

Etwas noch. Es lag nicht daran. Nicht an dem. Es ergab sich so auch. Und drückte sie nun näher dagegen. Der Verkehr. Spülte sie an die Wand. Während andere noch diesen kreuzten, versuchten sich weitere an vorsichtigen Schritten. Eine Nudelküche lud daneben, Ginza in der Nähe. Folgte das Wasser der Neigung. Dem Zebrastreifen 横断歩道 hinunter. In weiter Ferne Tsukiji.

Lehnten sich dagegen. Machten sie die Blicke verlegen. Derer nicht, die sie umgaben. Die achteten nicht. Beschäftigt selber mit dem Regen. Hatten sie sich aufgegeben. Und brauchten sich noch. Die Augen selber beschäftigt mit dem Regen. Vermeintlich als sie sich begegneten.

In einem Flur etwa, der die Büroräume miteinander verband. Unabsichtlich. Berührten sich ihre Ärmeljacken, Blazer und Sakko, und war es nur für den Moment, als sich die Fasern streiften und aufhorchen ließ das Rauschen.

In einem Ausgang etwa, der das Mittagsessen mit dem Alltag verband. Unabsichtlich. Berührten sich ihre Fingerspitzen, Nagellack und manikürt, und war es nur für den Moment, als sich die Klinken streiften und aufhorchen ließ das Zögern.

In einer Straße etwa, die ein Kiosk mit dem Vorbeieilen verband. Unabsichtlich. Berührten sich ihre Erledigungen, Zeitschrift und Reiseführer, als die eine sich zur Straße hin abwendete und sich der andere die nächste Sehenswürdigkeit überlegte. Und war es nur für den Moment, als sie gegeneinander stießen, und die Vorhaben für den Tag auf den Boden fielen. Als sich die Zwänge streiften und aufhorchen ließ die Möglichkeit.

Lehnten sich dagegen. In vorgegebenen Wegen. Wagten sie. Indem sie nur einmal zurückblickten. Aber sich die Blicke verpaßten. Lehnten sich dagegen. Etwas noch. Es lag nicht daran. Nicht an dem. Es ergab sich so auch.


Und sie sagte, ungefragt: „Ich…

…bin für Dich.“

Und gab ihr Leben dafür auf.



Doch war es nur auch.












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